Stephan Schön
Dresden. In Sachsen entsteht ein neuer Forschungsschwerpunkt zur Kernfusion. Hochschulen und Institute in Sachsen bringen dort ihre Forschung zur Kernfusion zusammen. Es geht um neue Technologien und Materialien sowie Simulationen, die für die europäischen Großexperimente der Kernfusion wie Iter oder Wendelstein-7X benötigt werden. EU und Freistaat fördern dies bis 2027 mit 2,4 Millionen Euro.
In den ersten drei Jahren soll Saxfusion zu einem funktionierenden Forschungsnetz aufgebaut werden. Mit vier Schwerpunkten beginnt dort die Arbeit: Saxfusion startet mit vier zentralen Kompetenzfeldern: Laser- und Optiktechnologien, Entwicklung von Brennstoffkapseln inklusive der Diagnostik der Fusionsreaktion, Erforschung von Reaktormaterialien und Werkstoffen sowie Simulationen und Datenanalysen. Die Leitung dieses Großprojekts hat das Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR). Beteiligt sind unter anderem die TU Dresden, die Hochschule Zittau/Görlitz und Casus in Görlitz.
Forschung für die Industrie
„Mit Saxfusion bringen wir erstmals gezielt die vielfältigen Kompetenzen Sachsens zur Fusionstechnologie zusammen“, erläutert Projektleiter Michael Bussmann. Das HZDR hat sich weltweit bei Plasma-Experimenten und Materialtests, in der Forschung mit Hochleistungslasern sowie bei der Entwicklung von Computersimulationen und Künstlicher Intelligenz für die Plasmaforschung etabliert.
Als Co-Projektleitung ist das Fraunhofer IWS für den Transfer in die industrielle Praxis zuständig. Das Institut bietet einzigartige Fertigungstechnik, Prozess- und Materialkompetenz sowie Zugang zu Industrienetzwerken. Unternehmen, insbesondere kleine und mittlere Betriebe, profitieren direkt von diesem Transferpotenzial.
„Die Entwicklung der Fusionsenergie ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit“, sagt Christoph Leyens, Institutsleiter des Fraunhofer IWS. „Wir werden gemeinsam Technologien entwickeln, die neue Märkte erschließen und Sachsens Industrieunternehmen international wettbewerbsfähig machen.“
SZ
											

