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Sachsen wirft den Internet-Turbo an

Vodafone schaltet in den Großstädten Gigabit-Anschlüsse frei. Und die Regierung verspricht Tempo auf dem Land.

Lesedauer: 2 Minuten

Leipzig ist die erste Gigabit-City im Freistaat. In der Messestadt können ab sofort 280 000 Internetnutzer auf ein superschnelles Netz zugreifen – vorausgesetzt sie schließen einen Vertrag mit Vodafone ab. Der Telekommunikations-konzern will bis zum Jahresende eine halbe Million solcher Anschlüsse in Sachsen freischalten und bis Ende 2019 mehr als 600 000 Haushalte in Dresdenweiter zur Lokalausgabe Dresden, Chemnitz und Görlitz.

Hannes Ametsreiter, Chef von Vodafone Deutschland, spricht von einem „Turbo“. „Wir schalten von 10 und 100 Megabit um ein Vielfaches hoch“, so der Österreicher am Dienstag in Dresden. Das Netz von Kabel Deutschland, dessen Eigner nun Vodafone ist, mache es möglich, dazu die Änderung des Privatrundfunkgesetzes in Sachsen. So könne das analoge Spektrum abgeschalteter Sender digital genutzt werden. Das gleiche Modell gebe es mit Bayern.

„Damit werden in Hotspots auf einen Schlag viele Haushalte mit schnellem Internet versorgt, und wir können uns auf die Verbesserung der Infrastruktur auf dem Land konzentrieren, wo kein Kabel liegt“, sagt Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU). „In den nächsten Wochen gehen viele Fördermittelbescheide raus“, verspricht er. Jenseits der Großstädte engagierten sich Telekom und andere Wettbewerber mit der Verlegung von Glasfaserkabeln. „Der Freistaat hat über 700 Millionen Euro für den Breitbandausbau auf dem Land bereitgestellt“, sagt der Regierungschef. Demnächst gebe es den Startschuss im Landkreis BautzenSZ-Newsletter für Bautzen.

Laut Ametsreiter profitieren von Vodafones Engagement in größeren Städten vor allem Haushalte und kleinere Unternehmen, aber auch gut 300 Schulen. „Es hat gedauert, aber jetzt baut alles aufeinander auf“, sagt Kretschmer. Ametsreiter spricht von einer „guten Dynamik“. Vodafone biete außerdem Gewerbeparks und jedem, der es wolle, reine Glasfaserversorgung an. Bei einem Gigabit solle nicht Schluss sein, denn der Datenhunger der Gesellschaft sei groß und wachse weiter. Glasfaser- würden Kupferkabel schrittweise verdrängen. „So kann das Netz in den nächsten Jahren auf 25 Gigabit beschleunigt werden“, sagt er.

Vor dem Medienauftritt in der Staatskanzlei hatte der Manager an einem Mobilfunkdialog im Dresdner Wirtschaftsministerium teilgenommen – neben Vertretern von Telekom und Telefonica Deutschland, den anderen großen Anbietern. Sie sagten zu, spätestens Ende 2019 rund 98 Prozent der Haushalte sowie die Autobahnen und ICE-Trassen vollständig mit LTE abzudecken. Ferner ging es um 5G, den Mobilfunkstandard der Zukunft. Nach dem Willen der Staatsregierung sollen Teile des Freistaats hierfür Modellregion werden.

 

Von Michael Rothe

Foto: © dpa

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