Suche
Suche

Spaniens beste Fußballer und viele andere setzen auf „Made in Großröhrsdorf“

Die Produkte der Großröhrsdorfer Bandweberei „Elastic Belts“ sind bei Profisportlern beliebt. Sie stecken aber auch in vielen Wohnzimmern.

Lesedauer: 2 Minuten

Siri Rokosch

Großröhrsdorf. Ihr Produkt nutzt sogar die spanische Fußball-Nationalmannschaft, der amtierende Europameister. Das macht den Geschäftsführer der Bandweberei „Elastic Belts“ an der Stolpener Straße in Großröhrsdorf durchaus stolz, überrascht aber nicht wirklich. Seine Firma hat sich in den vergangenen Jahren vor allem im Profisport einen Namen gemacht. Ihre Trainingsbänder sind gefragt. Die Sportler der spanischen Fußball-Nationalmannschaft nutzen die 6,80 Meter langen und zu einer Schlaufe geformten Bänder zum Beispiel als Widerstand zwischen zwei entgegengesetzt rennenden Personen. Das formt die Muskeln und verbessert die Flexibilität.

Auch die deutsche Judo-Nationalmannschaft trainiert mit extra verstärkten Bändern aus Großröhrsdorf, um vor allem schnelle Hebelbewegungen zu üben. Weitere speziell entwickelte Trainingsbänder werden bei den Ski-Alpin-Sportlern eingesetzt, den Hockeyspielern und auch bei den Rödertal-Bienen, die in der 2. Handball-Bundesliga spielen.

Firma achtet auf Qualität

Das Geheimnis, warum so viele Profisportler auf „Made in Großröhrsdorf” setzen, liegt offenbar in der Qualität. Der verarbeitete Gummi wird aus Naturkautschuk hergestellt und von einem zertifizierten Lieferanten aus Malaysia geliefert. Der Einsatz dieses Naturrohstoffs sei für alle elastischen Sportbänder bei „Elastic Belts“ Vorschrift.

„Das hat vor allem gesundheitliche Gründe, denn Kautschuk verursacht in der Regel keine Hautausschläge oder Allergien. Synthetische Gummirohstoffe, welche durch massive Beimischung von Weichmachern ihre Elastizität erhalten, werden bei uns in der Produktion nicht eingesetzt“, sagt Geschäftsführer Heiko Grundmann.

Die Bänder anderer Anbieter hingegen würden nach einer zeitlich begrenzten Anwendungsdauer bei den Übungen auch durchaus mal reißen. Verletzungen seien dann nicht ausgeschlossen.

Synthetische Gummirohstoffe, welche durch massive Beimischung von Weichmachern ihre Elastizität erhalten, werden bei uns in der Produktion nicht eingesetzt. – Heiko Grundmann, Geschäftsführer von Elastic Belts

Das Großröhrsdorfer Unternehmen setzt zudem auf „Bio“ bei den Farben und lässt alle Sportbänder zertifizieren, bevor sie in den Handel gehen – zwei weitere Argumente für die weltweit verkauften Sportbänder.

In vielen Sitzmöbeln steckt Großröhrsdorf

Die Großröhrsdorfer Firma produziert aber nicht nur für Sportler. Ihre elastischen Bänder werden vor allem auch nach Polen geliefert. Dorthin sei ein Großteil der deutschen Möbelindustrie gegangen, sagt Geschäftsführer Grundmann. Und die brauche für fast alle Polstermöbel elastische Bänder. Denn diese werden unter anderem im Rücken- und Sitzbereich von Sesseln und Sofas eingearbeitet.

Derzeit konfektionieren die Mitarbeiter in Großröhrsdorf auch Gurte für eine neuartige Photovoltaik-Idee. Dabei nutzen sie ihre Erfahrung, die sie früher bei der Herstellung von Autogurten gesammelt haben. „Dadurch ist das Knowhow vorhanden, um moderne Gurtsysteme zu entwickeln und herzustellen, die zum Beispiel in neuen Fracht-Container-Boxen mit PV-Platten eingesetzt werden“, sagt Grundmann und erklärt: „Diese mobilen PV-Anlagen können beliebig an jeden Ort gefahren werden. Strom kann so an beliebigen Stellen produziert und auch genutzt werden – auf dem Feld der Bauern, bei Baustellen ohne Stromanschluss oder auch für neu gebaute Wohnhaussiedlungen mit Solarstrom.“

Die PV-Platten befinden sich gefaltet im Inneren der Container und können – ähnlich einer Ziehharmonika – bis zu 300 Meter flach ausgefahren werden. Die einzelnen PV-Platten reihen sich dabei Fuge an Fuge aneinander. Für dieses neuartige System wurden dehnungsarme und UV-beständige Gurte entwickelt und produziert.

Gefertigt wird im Zwei-Schicht-Betrieb. 14 Angestellte arbeiten bei „Elastic Belts“ in Großröhrsdorf, wöchentlich werden pro Maschine circa 20.000 Meter elastische und unelastische Gurtbänder gewebt, an insgesamt 30 Maschinen.

SZ

Das könnte Sie auch interessieren:

Eine Frau steht lächelnd vor dem Schriftzug ihrer Firma.

Die Brückenbauerin

Clara Gruitrooy ist von Berlin nach Dresden gezogen, um einen Campus für internationale Arbeitnehmer und Geflüchtete aufzubauen.

Weiterlesen ►