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Tochterfirma von Knorr-Bremse in Dresden droht Schließung

Die Produktion des Bremsenherstellers Knorr im Dresdner Stadtteil Reick soll laut IG Metall nach Polen verlagert werden. Dagegen regt sich Widerstand. Die Gewerkschaft sieht bei dem Konzern auch noch ein anderes Problem.

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Ulrich Wolf

Dresden. Dem Dresdner Standort des Bremsenherstellers Knorr droht offenbar das Aus. Die Produktion der Heine Resistors GmbH mit 65 Beschäftigten wird nach Angaben der Industriegewerkschaft Metall nach Polen verlagert. Der Mutterkonzern Knorr-Bremse AG in München ließ eine Anfrage dazu bislang unbeantwortet.

Die Belegschaft habe dagegen vor dem Werkstor protestiert, teilte die IG Metall am Freitag in Dresden mit. Man fordere den Erhalt des Standortes. Diesen gibt es schon seit 1904, als der Mechanikermeister Oscar Heine ein Unternehmen zur Herstellung von elektrischen Spezialwiderständen gründete.

Standort gehört seit 2012 zum Konzern

Die Produktion elektronischer Widerstände für die Industrie und Bahntechnik-Branche ist bis heute das Kerngeschäft. Seit 2012 gehört die Dresdner Gesellschaft über eine weitere Knorr-Tochterfirma in Italien zum Mutterkonzern in München.

Heine Resistors, dessen Produktion im Dresdner Stadtteil Reick angesiedelt ist, schrieb zumindest 2023 schwarze Zahlen. Dem Abschluss jenes Jahres zufolge erwirtschaftete man einen Netto-Überschuss von 3,2 Millionen Euro. Wörtlich heißt es in dem Bericht seitens des Managements, das Geschäftsjahr 2023 habe „sich sehr gut entwickelt“. Sowohl im Umsatz als auch im operativen Ergebnis seien die Vorjahreszahlen und Ziele „deutlich übertroffen“ worden.

Knorr macht Milliardenumsatz und Millionengewinn

Der Gesamtkonzern selbst machte 2023 fast acht Milliarden Euro Umsatz und rund 577 Millionen Euro Gewinn. Dennoch, so die IG Metall, sei die Knorr-Bremse AG „bekannt dafür, Tarifflucht zu begehen und Arbeitsplätze ins Ausland zu verlagern“. Zudem sei immer noch eine 42-Stunden-Arbeitswoche verpflichtend.

Der zuständige IG-Bevollmächtigte Stefan Ehly betonte, es könne nicht sein, dass „als Dank dafür dann die Produktion ins Ausland“ verlagert werde. Die Beschäftigten seien bereit, um ihre Jobs zu kämpfen. „Die Probleme Tarifflucht und Standortverlagerung sind ein Dauerthema im Konzern“, hieß es seitens der IG Metall.

SZ

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