In einer ehemaligen offenen Siloanlage in Mauna soll eine Kunststoffseparationsanlage entstehen. Nach den Plänen der in München ansässigen und deutschlandweit agierenden Investorengruppe Sort-Tech GmbH sollte Anfang März vorigen Jahres die Technik installiert werden, ab Mai der Probetrieb beginnen, ab Juni, spätestens jedoch im vierten Quartal der volle Betrieb beginnen.
Doch in Mauna wird immer noch nicht gearbeitet. Ist das Projekt geplatzt? Keineswegs, sagt Projektleiter Detlef Bräunig von der Firma Wisag. Es habe allerdings einige Verzögerungen gegeben. Erst im zweiten Quartal vergangenen Jahres hätten alle notwendigen Genehmigungen vorgelegen. Mittlerweile seien rund 85 Prozent der Anlagenkomponenten eingebaut.
Es fehle zum Beispiel noch Sicherungstechnik. Am Mittwoch nächster Woche solle es noch einmal eine Begehung mit dem Landratsamt geben. Schon im Februar oder Anfang März könnte dann nach jetzigem Stand, der Probebetrieb beginnen, im April der volle Betrieb. Insgesamt würden dann zwölf bis 15 Arbeitskräfte benötigt.
Fünf Leute seien bereits jetzt eingestellt worden und bauen die Anlage mit auf. Die Sort-Tech GmbH befasst sich mit der maschinellen Sortierung von Kunststoffgemischen aus der Verwertung von Abfall im Elektronik- und Elektrotechnikbereich, dem Bereich der Haushaltsgerätetechnik und der Fahrzeugtechnik.
In Mauna sollen insgesamt rund fünf Millionen Euro investiert werden. Künftig sollen in der Halle jährlich rund 18 000 Tonnen Kunststoff getrennt und sortiert werden. Die Kunststoffe werden aus Elektro- und Elektronikschrott getrennt, nach Sorten und Dichte sortiert und dann abtransportiert. Recycelt werden die Kunststoffe aber nicht in Mauna.
Die Firma sieht einen großen Markt. In Deutschland würden jährlich 1,18 Tonnen Elektrogeräte in den Verkehr gebracht. Ziel sei es, 65 Prozent davon zu recyceln. Die Anlage soll von Montag bis Freitag durchgängig im Drei-Schicht-Betrieb laufen, sonnabends und sonntags jeweils zwölf Stunden.
Ziel ist es, dass bei vollem Betrieb pro Stunde zwei Tonnen Kunststoff separiert werden, also rund 50 Tonnen pro Tag. Der Elektro- und Elektronikschrott wird mit Lkw in Boxen angeliefert, auf dem Außengelände gewogen, aber ausschließlich in der Halle entladen. Es gäbe bei dem laufenden Betrieb weder Lärm- noch Staubemissionen. Das nächste Wohnhaus ist ohnehin einige Hundert Meter von der Anlage entfernt.
Für den Betrieb der Anlage werde größtenteils Regenwasser verwendet. Dazu wurde ein Regenwasserbehälter mit einem Fassungsvermögen von 100 000 Kubikmetern Wasser errichtet.
Von Jürgen Müller
Foto: © Claudia Hübschmann