Von Ulrich Wolf
Kamenz. Die Zahl der Erwerbstätigen in Sachsen wird bis 2035 voraussichtlich um gut ein Drittel sinken. Diese Prognose gab das Statistische Landesamt in Kamenz am Dienstag bekannt.
Demnach hatten Ende 2022 rund 1,65 Millionen Menschen einen sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplatz in Sachsen. Die nun mindestens 52-Jährigen gingen in den kommenden Jahren zwölf in Rente. Das führe zu einem Rückgang der Erwerbstätigen im Freistaat um voraussichtlich rund 32 Prozent. Bis 2030 rechnet das Landesamt bereits mit einem Rückgang um 19 Prozent.
So ist die Prognose für Sachsens Regionen
Die Entwicklung verläuft nach Angaben der Statistiker regional sehr unterschiedlich. Am geringsten werde der Rückgang bis 2035 in den kreisfreien Städten Dresden und Leipzig mit rund 27 Prozent ausfallen. In Chemnitz werde sich das Minus bereits auf fast 31 Prozent belaufen. In den ostsächsischen Landkreisen liege der Rückgang der Beschäftigten zwischen 33 Prozent im Kreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge und 34,7 Prozent im Kreis Bautzen. Die größten Verluste an Beschäftigten wird es wohl im Kreis Mittelsachsen geben (-35,3 %), im Landkreis Leipzig (-35,6 %) sowie im Vogtlandkreis (-35,8 %).
Auf kommunaler Ebene reicht die Prognose nur bis 2030. Bis dahin wird es vor allem die vogtländische Gemeinde Bergen treffen, wo fast 37 Prozent der dort insgesamt nur 38 sozialversicherungspflichtigen Jobs verloren gehen. In Ostsachsen gehören Ostritz, Schöpstal, Räckelwitz, Horka, Röderaue, Trebendorf und Boxberg mit Rückgängen von jenseits der 30 Prozent ebenso zu den Verlierer-Kommunen.
Das Ranking mit dem niedrigsten Verlustanteil führt die Gemeinde Beiersdorf im Landkreis Görlitz an: Dort gehen nur gut zwölf Prozent der derzeit Beschäftigten bis zum Jahr 2030 verloren. Auf Platz zwei liegt Kreischa bei Dresden (-12,4 %), auf Rang drei Schkeuditz (-13,5 %). Unter den Kommunen mit relativ gleich bleibender Beschäftigungsquote kommen aus Ostsachsen noch Kodersdorf, Wachau, Oppach, Bernsdorf und Neißeaue.