Die Sächsische Winzergenossenschaft Meissen – mit rund 1 500 Winzern größter Weinhersteller Sachsens – punktet nach der Gebietsweinprämierung nun auch bei der Bundesweinprämierung. Jetzt stehen alle Ergebnisse der diesjährigen Bundesweinprämierung der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) fest. Für die Weine des Jahres 2017 konnte die Genossenschaft mit ihrer Eigenmarke „Winzer Meissen“ erneut abräumen. Die DLG-Bundesweinprämierung und die Gebietsweinprämierung brachten vier Gold-, elf Silber- und elf Bronzemedaillen.
Die DLG gehört zur führenden Qualitätsprüfung für deutsche Weinerzeuger. Ihre Weinexperten bewerten alle Weine in einer Blindverkostung. „Diese unabhängig getesteten Ergebnisse freuen uns natürlich sehr“, sagt Lutz Krüger, Geschäftsführer der Winzergenossenschaft.
Auch für den aktuellen Jahrgang fallen die Prognosen günstig aus. Die Menge liegt laut Winzergenossenschaft ungefähr im Bereich des guten 2017er Jahrgangs. Die hohen Mostgewichte, das heißt der kräftige Zuckergehalt, dürfte für einen sehr markanten Jahrgang sorgen. Dies könnte auch eine Herausforderung für die Zukunft sein.
So sieht dies jedenfalls die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung. Einer aktuellen Mitteilung zufolge wird der Klimawandel dazu führen, dass die Reben früher austreiben und eher blühen. Damit verlängert sich die Vegetationsperiode der Pflanzen und mehrjährige Weinreben können sich schneller entwickeln. Für die Weinbauern bedeutet dies zunächst einen Vorteil, da sich die mehrjährigen Gehölze bei Neupflanzungen schneller entwickeln. Mit einer früheren Rebblüte steigt jedoch die Gefahr einer Schädigung durch Spätfröste, denn diese verschieben sich kaum.
Kommt es später im Jahr zu lang andauernden Hitzeperioden und kurzzeitig extremen Trockenereignissen, wie es in diesem Jahr der Fall war, können die Reben anfangs noch mit weniger Wasser auskommen. Denn als Pfahlwurzler mit einer senkrecht tief nach unten wachsenden Hauptwurzel, gelangen sie auch an feuchtere Erdschichten. Dauern die Hitzeperioden länger an, kann jedoch nur Bewässerung im Weinberg Abhilfe schaffen.
Kurze, sintflutartige Regenfälle begünstigen den Befall der Reben in den Sommermonaten, was häufig zu Ernteausfällen führt. Auch durch langanhaltenden Sommerregen kann es zu Pilzbefall und anschließend zu Fehlaromen im Wein kommen. Abhilfe schaffen neu gezüchtete, pilzwiderstandsfähige Rebsorten, kurz Piwis genannt. Diese sind weit weniger empfindlich gegenüber Pilzerkrankungen als die traditionellen Rebsorten.
Von Peter Anderson
Foto: © Claudia Hübschmann