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Bombardier-Ausbau trotz Waldkauz

Beinahe hätte ein Eulenpaar die Pläne für die dringend benötigte Firmenzufahrt ausgebremst. Doch jetzt gibt das Bautzener Bauamt Entwarnung.

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Obwohl ein Waldkauz-Paar einen Horst nahe der geplanten BombardierZufahrt bewohnt, erwartet die Bautzener Stadtverwaltung keine Verzögerungen beim Bauablauf. Das teilt Falko Wendler, Chef des Hoch- und Tiefbauamtes, mit. Die Bäume, in denen die Eulen leben, stehen außerhalb der künftigen Zufahrtsstraße. „Damit sind sie von der Baumaßnahme nicht direkt betroffen“, so Wendler.

Im Oktober, bei ersten Untersuchungen zur Baumaßnahme, wurde die Verwaltung auf das tierische Problem aufmerksam. Zunächst war unklar, ob der Waldkauz das Bauprojekt tatsächlich verzögert. Die Entwarnung ist vor allem für den Schienenfahrzeughersteller eine gute Nachricht. Schon vor Wochen hatte Sprecher Andreas Dienemann betont: „Für Bombardier in Bautzen ist wichtig, dass die Baumaßnahme Mitte 2020 abgeschlossen ist.“ Das Werk arbeite dann auf Hochtouren. 30 Millionen investiert die Firma in den Standort. Eine neue Produktionshalle ist in Betrieb, ein Testzentrum für die Bahnen in Arbeit. Gleichzeitig verändert das Unternehmen die Logistik. Momentan erfolgt die An- und Auslieferung über den vorderen Eingang. Doch weil die neue Montagehalle für einen stärkeren Lieferverkehr sorgt, wird die Zufahrt nicht mehr ausreichen.

Bombardier will deshalb die „Einfahrt West“ auf der Rückseite des Werksgeländes reaktivieren. Künftig sollen die Fahrzeuge von der Innenstadtumgehung direkt zum Westeingang geleitet werden. Damit die Laster aufs andere Ufer fahren können, plant die Kommune eine neue Brücke. Die alte Querung wird abgerissen. Die Stadt rechnet mit Kosten in Höhe von 750 000 Euro für den Ausbau der Zufahrtsstraße. Für den Bau der neuen Spreebrücke sind 1,8 Millionen Euro vorgesehen.

 

Von Marleen Hollenbach

Foto: © SZ/Uwe Soeder

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