Das Elbland setzt auf starke Partner, um junge Leute in der Region zu halten.
Von Annett Kschieschan
Eine Region, die zukunftsfähig sein will, braucht Nachwuchs. Was noch vor zehn Jahren kaum ein Thema war, bestimmt heute die Diskussionen in der Wirtschaft. Wie begeistert man junge Leute für eine Ausbildung in der Region? Wo findet man die Gründer und Meister von morgen? Im Elbland ist man dabei, Antworten auf diese Fragen zu finden. Zum Beispiel in der Start-up- Werkstatt der Innovationsakademie des Handwerks, die von der Meißener Kreishandwerkerschaft ins Leben gerufen
wurde. Unter dem Motto „Start up Handwerk“ werden hier gezielte Trainings- und Coachingangebote entwickelt, die die Innovations- und Gründungskompetenzen von Azubis stärken sollen. Vor allem
die Entwicklung neuer Geschäftsfelder steht dabei im Fokus. Gelernt wird praxisnah, deshalb testen die jungen Leute ihre Ideen meistens direkt in ihrem Ausbildungsbetrieb. Der profitiert nicht nur von der Wissbegier des Nachwuchses, sondern kann bei Erfolg vielleicht sogar ein lange bestehendes Problem lösen.
Wirtschaft und Wissenschaft in einem Boot
Der Anspruch ist hoch. Mit dem Projekt „WIR! – Das Handwerk als Innovationsmotor in der Elberegion Meißen“ soll ein wichtiger Baustein für künftige wirtschaftliche Entwicklung in der Region gelegt werden. Und das dort, wo Berufsorientierung beginnt – in der Schulzeit. In einer Offenen Werkstatt bekommen Schüler die Möglichkeit, sich in verschiedenen Gewerken auszuprobieren. Es gibt Feriencamps, Handwerker-Arbeitsgemeinschaften und Hackathons.
Wissenschaftlich begleitet wird das Projekt von der Studienakademie Riesa, die auch darüber hinaus die wichtigste Talenteschmiede in der Elblandregion ist. Die Kooperation von Wirtschaft und Wissenschaft ist zentrales Element der Einrichtung, die mit dem dualen Studium gleichzeitig alle Vorteile einer praxisorientierten Ausbildung bietet. Angeboten werden betriebswirtschaftliche sowie ingenieurwissenschaftlich-technische Studienrichtungen. Zu jedem Semester gehört ein dreimonatiger wissenschaftlich-theoretischer und ein dreimonatiger praktischer Studienteil. Am Ende haben die Absolventinnen und Absolventen einen der Abschlüsse Bachelor of Arts (B.A.), Bachelor of Science (B.Sc.) oder Bachelor of Engineering (B.Eng.) in der Tasche und sind bestens vorbereitet auf die Anforderungen des Berufslebens. Das liegt auch an den festen Praxispartnern, die den Nachwuchs während des gesamten Studiums begleiten. Die enge Vernetzung zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Bildung wird dabei besonders deutlich. Sie schließt darüber hinaus auch die Zusammenarbeit mit
der benachbarten Landeshauptstadt ein. Dresden und das Elbland verstehen sich nicht von ungefähr als gemeinsame Wirtschafts- und Tourismusregion. Viele Pendler sind täglich hier unterwegs – zur Arbeit,
zur Ausbildung oder zum Studium. Das bringt Synergieeffekte, die sich auch in der Freizeitgestaltung niederschlagen Ob Kunst und Kultur, Natur und Genuss oder Sport und Freizeitspaß – zwischen
Dresden, Radebeul, Riesa und Großenhain gibt es dafür beste Bedingungen.