Suche
Suche

Deutschland darf Infineon-Fab in Dresden mit fast einer Milliarde Euro fördern

Der Großteil der weltweit verwendeten, hochmodernen Chips kommt aus Asien. Die EU will mehr Produktion nach Europa holen. Brüssel erlaubt nun, den Bau des neuen Werks in Sachsen zu unterstützen. Es soll 2026 in Betrieb gehen.

Lesedauer: 2 Minuten

Nora Miethke

Brüssel/Dresden. Rechtzeitig zur heutigen Hauptversammlung der Infineon Technologies AG hat die Europäische Kommission die Genehmigung für eine staatliche Beihilfe in Höhe von 920 Millionen Euro für die Smart Power Fab in Dresden erteilt. Die offizielle Förderzusage seitens des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz, das für die Auszahlung der EU-Chips-Act-Förderung zuständig ist, steht noch aus und wird in den nächsten Monaten erwartet, teilte Infineon mit.

„Infineon stärkt mit der staatlichen Förderung die Stellung von Dresden, Deutschland und Europa als Halbleiter-Hub und befördert ein hochmodernes Innovations – und Produktionsökosystem für die Mikorelektronik“, betont Vorstandschef Jochen Hanebeck. Mit der neuen Chipfabrik in Dresden würden die Kapazitäten für Halbleiter in Europa gesteigert und damit stabile Lieferketten im Automobil-, Sicherheits- und Industriebereich gesichert werden.

Höchste Investition der Firmengeschichte

Infineon investiert in die Standorterweiterung in Dresden insgesamt fast fünf Milliarden Euro – die höchste Investition in der Unternehmensgeschichte. Davon sind rund eine Milliarde Euro Fördermittel, die die Steuerzahlen tragen. Das Unternehmen, das aus dem Siemens-Konzern hervorgegangen ist, feiert dieses Jahr 25-jähriges Firmenjubiläum. Die Bauarbeiten laufen schon seit März 2023. Die Eröffnung ist weiterhin für 2026 geplant. Die Bundesregierung hatte dem vorgezogenen Baubeginn zugestimmt.

Durch den Neubau entstehen bis zu 1000 neue Arbeitsplätze, wobei darin die zusätzlich im Umfeld der Investition entstehenden Jobs noch nicht berücksichtigt sind. Experten gehen von einem positiven Jobeffekt von 1:6 aus. Im Zentrum der Smart Power Fab stehen Technologien, die die Dekarbonisierung und Digitalisierung zum Beispiel durch effiziente Energieversorgungslösungen für künstliche Intelligenz vorantreiben.

Staatshilfe unterliegt in der EU strengen Regeln, um Wettbewerbsverzerrung zu vermeiden. Damit soll verhindert werden, dass finanzstarke Länder wie Deutschland und Frankreich ihren Unternehmen unverhältnismäßige Vorteile gegenüber Unternehmen aus kleineren Ländern verschaffen könnten. Infineon hat laut EU-Kommission im Gegenzug zugesagt, in die Erforschung und Entwicklung der nächsten Chip-Generation in Europa zu investieren und kleineren Unternehmen und Forschungseinrichtungen Zugang zu neuen Anlage zu gewähren, um Prototypen zu testen.

SZ

Das könnte Sie auch interessieren: