Dresden. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hat erneut dafür geworben, Tarifverträge auch in Sachsen zur Normalität werden zu lassen. „Die CDU muss sich jetzt endlich bewegen und den Weg für eine Erhöhung der Tarifbindung in Sachsen frei machen. Ein wichtiges Instrument ist, dass nur noch Unternehmen mit Tarifvertrag bei der Vergabe öffentlicher Mittel zum Zuge kommen“, sagte Sachsens DGB-Chef Markus Schlimbach am Montag in Dresden.
Er bezog sich auf Zahlen des Statistischen Landesamtes zu Bruttomonatsverdiensten im Freistaat. Klar sei, dass Beschäftigte mit Tarifvertrag mehr Geld im Portemonnaie haben. Verdienstunterschiede zwischen den Branchen würden eng mit der Höhe der Tarifbindung zusammenhängen.
„Die Tarifbindung lag im Jahr 2022 nach Angaben des Statistischen Bundesamtes bundesweit in der Energieversorgung bei 85 Prozent und bei Erziehung und Unterricht bei 82 Prozent“, teilte der DGB mit. Die niedrigsten Verdienste in Sachsen gebe es im Gastgewerbe und in der Land- und Forstwirtschaft sowie der Fischerei mit 2.246 Euro, 2.594 Euro.. Hier habe die Tarifbindung bundesweit bei lediglich 20 Prozent (Gastgewerbe) und elf Prozent in der Land- und Forstwirtschaft sowie Fischerei gelegen.
Nach Angaben des Statistischen Landesamtes verdienten Menschen mit einem Vollzeitjob in Sachsen 2022 im Schnitt 3.510 Euro brutto pro Monat. Darin sind Sonderzahlungen wie Urlaubs- oder Weihnachtsgeld nicht berücksichtigt. Im Gastgewerbe waren es 2.246 Euro, in der Land- und Forstwirtschaft 2.594 Euro. Der Bereich Erziehung und Wissenschaft steht mit 4.795 Euro zu Buche, in der Energieversorgung waren es 4.466 Euro. Entscheidenden Einfluss auf die Höhe der Verdienste hätten der Bildungsabschluss und die spezifische Berufswahl, hieß es.
Laut Statistik lag der Bruttojahresverdienst inklusive Sonderzahlungen für sächsische Vollzeit-Beschäftigte mit einem Berufsabschluss 2022 bei durchschnittlich 38.382 Euro. Wer einen Meister-, Techniker- oder Fachschulabschluss vorweisen konnte, kam im Schnitt auf 50.617 Euro. Beschäftigte mit Bachelorabschluss verdienten 52.062 Euro, mit Masterabschluss 69.753 Euro. Bei promovierten oder habilitierten Beschäftigten betrug der durchschnittliche Jahresverdienst 102.214 Euro. Angestellte Ärztinnen und Ärzte kamen auf 93.202 Euro, Richterinnen und Richter auf 88.700. (dpa)