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Die Pläne des neuen Chefs für Straßenbau

Robert Franke will in Dresden für mehr Geschwindigkeit bei Ladeinfrastruktur und Mobilitätspunkten sorgen.

Lesedauer: 2 Minuten

Ein Grund für die Personalrochade im Dresdner Rathaus dürfte die Unzufriedenheit über die Umsetzung der Pläne für die neue Mobilität sein. Dem Vernehmen nach soll unter anderem auch Volkswagen auf personelle Veränderungen an der Spitze des Straßentiefbauamtes gedrängt haben. Der Autobauer hat 2016 mit der Stadt einen Kooperationsvertrag über die Entwicklung Dresdens hin zu einer Modellstadt für die Mobilität von morgen geschlossen. Viele gemeinsame Projekte wie etwa der Aufbau des Inkubators für Start-ups mit Mobilitätsideen in der Gläsernen Manufaktur laufen gut. Doch beim Aufbau der Ladeinfrastruktur für E-Autos und den Mobilitätspunkten klemmt es gewaltig. Von den im Kooperationsvertrag vorgesehenen 76 Mobilitätspunkten ist nach drei Jahren gerade einmal der Erste am Pirnaischen Platz eröffnet. Dort werden neben Stellplätzen für Leihautos und Leihfahrräder auch Ladestationen für E-Autos eingerichtet.

Seit die Versetzung von Straßenbau-Chef Reinhard Koettnitz bekannt ist, wird in Dresden über mögliche Nachfolger diskutiert. Jetzt steht fest, wer es macht. Und es gibt weitere Wechsel. 

Und hier will der neue kommissarische Chef des Straßen- und Tiefbauamtes, Robert Franke, für mehr Geschwindigkeit sorgen. „Bei der Umsetzung der Mobilitätspunkte und Ladeinfrastruktur können wir noch schneller werden“, sagt Franke. Dresden habe derzeit eine tolle wirtschaftliche Entwicklung. Damit dies so bleibt und noch mehr Unternehmensansiedlungen kommen, „müssen wir zeigen, dass wir auch bei der Umsetzung von Infrastrukturprojekten schnell sein können“, betont der Chef des Amtes für Wirtschaftsförderung. Dafür will er auf seinem neuen Posten die Abläufe beschleunigen. Es gebe bei den Themen Elektromobilität, automatisiertes Fahren und Smart City „großes Industrieinteresse, geeignete Netzwerke und Zugänge zu Fördermitteln“. Jetzt geht es bei der Infrastruktur „um Geschwindigkeit“, so Franke. Neben den Plänen von VW wurde Dresden vom Bundesverkehrsministerium auch als eine von sechs Städten in Deutschland ausgewählt, wo der Aufbau eines digitalen Testfeldes für autonomes Fahren gefördert wird. In Dresden soll dieses Testfeld mitten in der Stadt installiert werden.

In seiner neuen Position wird Franke auch von Seiten der Stadt für die Zusammenarbeit mit dem TU Dresden beim Straßenverkehrsmanagementsystem Vamos zuständig sein. Es sammelt enorm viele Verkehrsdaten, an denen Anbieter und Entwickler neuer Mobilitätslösungen interessiert sind. Sie können nun darauf hoffen, dass vielleicht bald mehr Daten öffentlich verfügbar gemacht werden. „Dresden hat sehr viele Daten und nun muss geprüft werden, wie man daraus mehr wirtschaftliche Impulse gewinnen kann“, sagt Franke. Er will dabei die Zusammenarbeit zwischen öffentlichen und privaten Partnern stärken, immer mit dem Ziel, mehr Firmenansiedlungen nach Dresden zu holen.

Vor der neuen Aufgabe hat er Respekt, freut sich aber auch. „Es ist eine herausfordernde Aufgabe, doch mit den Erfahrungen der tollen Mannschaft im Straßentiefbauamt werden wir dieser Aufgabe gewachsen sein“, sagt der studierte Physiker. Er übernimmt die Leitung zusätzlich zu seinem bisherigen Führungsposten bei der Wirtschaftsförderung. Nach eigenem Bekunden bringe er dafür auch die notwendigen Fähigkeiten mit. „Ich habe in meiner beruflichen Laufbahn immer wieder neue Aufgaben übernommen und in den dreieinhalb Jahren im Amt für Wirtschaftsförderung auch Impulse gesetzt wie die Zusammenarbeit mit VW“, so Franke. Bauabläufe seien ihm nicht fremd. Bei der Erschließung der neuen kommunalen Gewerbegebiete etwa habe er mit dem Straßentiefbauamt zusammengearbeitet. Er stellt sich darauf ein, auch langfristige Projekte wie den Ausbau der Königsbrücker Straße weiter voran zu bringen.

 

Von Nora Miethke

Foto: © PR

 

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