Die Spezial-Schwerlastzugmaschine des Herstellers Faun wurde 1979 gebaut und war zuletzt im zentralrussischen Jekaterinburg im Einsatz. Ein Liebhaber historischer Fahrzeuge beauftragte jetzt den Rücktransport des Oldtimers nach Sachsen. Er ist fahrtüchtig, musste aufgrund seiner Überbreite die über 4000 Kilometer lange Wegstrecke aber auf einem Fünf-Achs-Trailer zurücklegen. Lediglich die letzten 100 Meter zu seinem Zielrort rollte er aus eigener Kraft.
Bereits am 31. Oktober 2018 startete die Überführung. Von Jekaterinburg ging es in neuen Tagen über Moskau, Brest, Warschau, Lodz, Wroclaw und Görlitz schließlich nach Freital bei Dresden. Die Sachsenland Transport & Logistik GmbH, ein Mitgliedsunternehmen im Netzwerk Logistik Mitteldeutschland, hatte den Auftrag übernommen. Die russischen Firma OOO Sachsenland Logistik, ein 100-prozentiges Tochterunternehmen mit Sitz in Moskau, half bei der Verzollung.
Die Schwerlastzugmaschine Faun vom Typ HZ 46.40/49 ist ein ganz besonderer Oldtimer. Es wurden insgesamt nur fünf Exemplare gebaut. Mit einer Länge von gut zehn Metern, einer Breite von 2,75 Metern und einer Höhe von 3,37 Metern beträgt das reine Fahrzeuggewicht 20 Tonnen. Im Rahmen des Delta-Projektes lieferte Faun Mitte der 1970er Jahre die ersten Zugmaschinen an die Sowjetunion. Sie wurden bei der Erschließung von Ölfeldern in Sibirien und dem Bau der Baikal-Amur-Magistrale eingesetzt. Insgesamt lieferte Faun 254 Zugmaschinen in die UdSSR, die letzten im Jahre 1989.
Die 1917 in Bayern gegründeten Fraun-Werke stellten auch Löschfahrzeuge für Feuerwehren, Müllautos und Kommunalfahrzeuge her. Zwischen 1990 und 1995 wurde das Unternehmen in die Faun Umweltechnik GmbH & Co KG, die sich auf Entsorgungsfahrzeuge spezialisiert hat, und den Kranhersteller Tadano Faun GmbH aufgegliedert.
Von Ines Mallek-Klein
Foto: Sachsenland Transport & Logistik GmbH Dresden