Im über ein Jahrzehnt andauernden Streit um die Radebeuler Friedensburg gibt es jetzt eine Lösung. Die Stadträte sollen am Mittwochabend im nichtöffentlichen Teil der Ratssitzung einem Kompromissvorschlag zugestimmt haben. Demnach bekommt der Besitzer der Friedensburg das von ihm angestrebte Wohnrecht und muss dort keine Gaststätte betreiben. Im Gegenzug stellt er der Stadt einen Grundstücksstreifen für die Fortführung des Weinwanderweges an der östlichen Seite der Friedensburg zur Verfügung.
Friedensburgbesitzer Oliver Kreider zahlt an die Stadt außerdem eine Summe von 100.000 Euro. Das Geld könnte beispielsweise für den Ausbau des Wanderweges oberhalb der bisher nicht fertiggestellten Weinbergstreppe verwendet werden.
Teil des Stadtratsbeschlusses war außerdem, mit dem Besitzer des Weinberges neben der Friedensburg Verhandlungen zu führen, um diesen Weinberg für die Stadt zu erwerben. Der Betreiber des Weingutes ist der Radebeuler Winzer Frank Förster. Er möchte seine etwa einen halben Hektar umfassende Rebfläche aus gesundheitlichen Gründen aufgeben.
Förster betreibt auf dem Areal auch eine Besenwirtschaft. Diese könnte neben der Friedensburg weiter betrieben werden. Bei einer Einigung mit der Stadt zum Kauf des Weinberges könnten Weinberg und Besenwirtschaft vom städtischen Weingut Hoflößnitz bewirtschaftet werden.
Radebeuls OB Bert Wendsche (parteilos) wollte zu Inhalt und Thema des Stadtratsbeschlusses keine Ausführungen machen. Er verwies auf die im nächsten Stadtrat dazu anstehende Information. Friedensburgbesitzer Oliver Kreider bestätigte, dass er von dem Kompromiss informiert wurde.
Von Peter Redlich
Foto: © Archiv/Arvid Müller