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Energiekrise: Sachsen halten geplante Preisbremse nicht für ausreichend

Der geplante Preisdeckel für Gas und die Einmalzahlung im Dezember geht den Sachsen nicht weit genug. Doch auch bundesweit sind die Menschen eher skeptisch, wie eine Umfrage zeigt.

Lesedauer: 2 Minuten

Von Fabian Deicke

Dresden. Einmalzahlung im Dezember und Preisdeckel ab März, das schlägt die von der Bundesregierung eingesetzte Gaspreiskommission vor, um den Kostendruck bei Energieverbrauchern in Deutschland zu senken. Die Ampel-Koalition will das Konzept schnell umsetzen. Der Mehrheit in Deutschland und auch den Menschen in Sachsen gehen diese Pläne aber nicht weit genug.

Das zeigt eine repräsentative Umfrage von Sächsische.de und den Meinungsforschern von Civey. Nachdem die Kommission ihre Ergebnisse präsentiert hatte wurden bundesweit 5.011 Menschen gefragt: Halten Sie die aktuell geplanten Maßnahmen der Bundesregierung zur Reduzierung des Gaspreises für ausreichend?

Ergebnis: 62 Prozent der Deutschen sagen „nein“, nur 20 Prozent wären mit dem gegenwärtig zur Diskussion stehenden Vorschlägen einverstanden, die übrigen 18 Prozent sind „unentschieden“.

Auffällig ist: In keinem Bundesland werden die geplanten Maßnahmen als ausreichend eingeschätzt. In den östlichen Bundesländern ist der Anteil der „Unzufriedenen“ jedoch teils deutlich höher. In Thüringen ist das besonders sichtbar: 79 Prozent der Menschen in dem Nachbarland Sachsens halten die geplanten Angebote für nicht ausreichend.

In Sachsen halten 73 Prozent der Befragten die Maßnahmen für nicht ausreichend – im reinen Ost-Länder-Vergleich ist das der niedrigste Wert auf der Seite derjenigen, die nicht zufrieden sind mit den Lösungen. Der Anteil der „Zufriedenen“ liegt im Freistaat bei 15 Prozent. Die übrigen 12 Prozent geben „unentschieden“ an.

Menschen in Deutschland wollen längere AKW-Laufzeiten

Das Ergebnis dieser Umfrage insgesamt legt nahe: Die Menschen in Deutschland wünschen sich noch weitere Maßnahmen. Welche das sein könnten, darüber gehen die Meinungen etwas auseinander, wie eine zweite Umfrage von Sächsische.de und Civey zeigt.

Demnach bekommt in Sachsen die Antwort „Laufzeitverlängerung von Atomkraftwerken (AKW)“ die meisten Stimmen der Befragten (73 Prozent), gefolgt von „Hochfahren von Öl- und Kohlekraftwerken“ (50,5 Prozent). Erst auf Platz drei kommt mit 38,4 Prozent die Forderung nach einem schnelleren Ausbau erneuerbarer Energien.

Bei der bundesweiten Auswertung dieser Umfrage mit der Möglichkeit zu Mehrfachantworten, an der zwischen dem 14. September und dem 14. Oktober 10.027 Personen teilgenommen haben, zeichnet sich ein anderes Bild. Zwar will auch die Mehrheit der Deutschen demnach längere Laufzeiten für AKW (62,4 Prozent), dafür folgt der Wunsch nach einem schnelleren Ausbau erneuerbarer Energien knapp dahinter (55,2 Prozent).

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