Riesa. Mit einer Aktion am Werktor in Gröba haben Beschäftigte des Riesaer Reifenwerks am Donnerstag auf ihre Forderungen nach höheren Löhnen aufmerksam gemacht. Etliche Mitarbeiter versammelten sich dazu beim Schichtwechsel. Vor Ort waren auch Betriebsratschef Alexander Gruber und Vertreter der Gewerkschaft IGBCE.
Derzeit laufen in der Kautschukbranche die Verhandlungen zwischen Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite über die neuen Tarife. Laut Gewerkschaftssekretär Norbert Winter vom IGBCE-Bezirk Dresden-Chemnitz liegt das Angebot der Arbeitgeber bislang deutlich unter den Forderungen der Gewerkschaft.
Es herrscht noch Friedenspflicht
So hatte diese eine Erhöhung der Tariflöhne um 6,7 Prozent und eine deutliche Erhöhung der Ausbildungsvergütungen bei einer Laufzeit von zwölf Monaten gefordert. Die Arbeitgeberseite habe für 2025 gar keine Erhöhung, ab Januar 2026 ein Plus von 40 Euro pro Monat und ab Jahresbeginn 2027 nochmals 50 Euro mehr pro Monat angeboten.
Das entspreche einer Erhöhung von etwa zweieinhalb Prozent nach zwei Jahren, heißt es von der IGBCE, die das Ganze ablehnt und deutliche Verbesserungen fordert.
Am 20. Mai sollen die Bundestarifverhandlungen in Leipzig weitergehen. Mit der jetzigen Aktion wolle man Druck machen, so der Riesaer Reifenwerk-Betriebsratschef Alexander Gruber. Ob es zu Streiks kommt, ist offen. Bis Ende Mai herrscht zunächst Friedenspflicht.
SZ