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Internationale Firma beräumt Roscher

Auch die Zukunft nach dem Großbrand für viele der Betriebe aus dem Gewerbegebiet klärt sich. Die ersten sind bald schon wieder da.

Lesedauer: 2 Minuten

Einen Monat nach dem Großbrand ist das Roscher-Gelände an der Reichenbacher Straße in internationaler Hand: Etwa 20 Arbeiter aus aller Welt leisten ganze Arbeit, Schutt und Asche zu beräumen. „Die Männer gehören zu Belfor“, sagt Anke Klaus, die den Maro Gewerbepark verwaltet. Belfor ist eine Brandsanierungsfirma. Sie beräumt deutschlandweit Brandobjekte – und hat dafür nun bei Roscher den Generalauftrag erhalten. Auch ein großer Kran deutet darauf hin, dass es vorangeht. Den Wiederaufbau übernimmt Belfor aber nicht. „Dafür würden wir gern mit regionalen Firmen arbeiten“, sagt Anke Klaus.

Mittlerweile klärt sich die Zukunft für immer mehr Firmen, die vom Brand am 25. Februar betroffen waren. „Die Lackiererei zum Beispiel bleibt auf jeden Fall“, sagt Anke Klaus. Bei ihr sei das Notdach inzwischen fertig, die Wände abgekärchert, das Büro wieder hergestellt. Derzeit wird die Elektrik erneuert. Auch die neue Lackierkabine ist bestellt. Bis sie da ist, werden aber noch ein paar Wochen vergehen.

Auch bei Autoglas tut sich etwas. Die Firma zieht übergangsweise in den früheren Polizeistützpunkt auf dem Gelände. Daneben werden noch zwei Container von jeweils drei mal sechs Meter Größe für die Firma aufgestellt. „Ab Mitte April kann Autoglas wieder hier auf dem Gelände arbeiten“, freut sich Anke Klaus. Die endgültige Lösung für das Unternehmen stehe noch nicht fest, aber wichtig sei, dass es erst einmal weitergeht. Um das für möglichst viele Firmen zu gewährleisten, sieht sie eine Lösung: „Wir beantragen Teilbaugenehmigungen für einzelne Bereiche.“ Das heißt: Da, wo ein konkreter Nutzer schnell wieder loslegen will, wird zügig gebaut. Auf diese Weise will sie sogar Ronny Kubik mit seiner Firma Autopflege Görlitz in wenigen Monaten auf das Gelände zurückholen. Er ist vorübergehend in Weinhübel untergekommen und hatte eine Rückkehr eigentlich ausgeschlossen. Das sieht nun schon anders aus: „Wenn der Wiederaufbau bei Roscher schnell geht, dann stehen die Chancen gut, dass ich zurückkehre“, sagt er. Sicher sei das noch nicht, aber er ist optimistisch. Gut sieht es auch bei der Gebäudereinigung Hoppadietz aus. Deren Räume werden hergerichtet: „In zwei bis drei Monaten können sie wieder einziehen.“

Auch andere Firmen haben jetzt Zwischenlösungen an anderen Standorten gefunden, die Firma Robak zum Beispiel ist auf dem Flugplatz untergekommen, die ATH Auto-Teile-Handel GmbH zieht ins Autohaus Mischke zwischen Rauschwalde und Schlauroth. „Ich hoffe, dass auch sie später wieder zurückkommen“, sagt Anke Klaus. Immerhin: Strom, Wasser und Internet liegen wieder für alle Mieter an.

Und es gab sogar ein großes Mietertreffen mit dem Ministerpräsidenten, dem OB und dem CDU-Landtagsabgeordneten Octavian Ursu. „Auch die Staatskanzlei will helfen“, sagt Anke Klaus. Das habe auch schon sehr gut funktioniert – zum Beispiel, indem die Polizei das Roscher-Areal ständig bestreift hat und das auch jetzt noch tut. „Polizei und Sicherheitsdienst leisten eine super Arbeit“, lobt Anke Klaus. Dadurch sei es gelungen, Plünderungen zu verhindern. Niemand sei illegal in die Brandruinen gelangt, wo er im schlimmsten Fall hätte von einstürzenden Teilen erschlagen werden können. Weitere Hilfe sei angekündigt, Octavian Ursu wolle zum Beispiel für schnelles Internet sorgen. Anke Klaus ist voller Hoffnung, dass er dieses Versprechen hält.

 

Von Ingo Kramer  

Foto: © Nikolai Schmidt

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