Bei der Firma Deutsche Accumotive in Kamenz gibt es seit Dezember eine betriebliche Tarifkommission. Auch der Ostsächsische IG-Metall-Chef Jan Otto gehört ihr an. „Wir sind auf einem guten Weg“, so der Bautzner Gewerkschaftsfunktionär. Die IG Metall hat ihre Forderungen am Donnerstag durch zwei Kundgebungen vor dem Werk I der Accumotive untermauern lassen. Es habe sich ausdrücklich um keinen Warnstreik gehandelt, hieß es am Rande der Veranstaltung um 13 Uhr. Auch wolle man nicht unnötig Druck aufbauen, aber durchaus den Zusammenhalt der Belegschaft demonstrieren. Deshalb habe man die Früh- und anschließend auch die Spätschicht zur kurzen Kundgebung vor das Betriebstor gerufen. Am Hauptbetriebssitz in Nabern war mal bei einer ähnlichen Gewerkschaftsaktion von einer „Aktiven Mittagspause“ die Rede. Etwas Vergleichbares habe es jetzt auch in Kamenz gegeben, so Jan Otto.
Ziel der IG Metall ist die Einführung des Flächentarifvertrages Sachsen der Metall- und Elektroindustrie. Die Daimler-Gruppe sei insgesamt gut gerüstet für den Weg in die E-Mobilität. Das sollte sich auch in angemessenen Tarifen in allen Werken niederschlagen. Bis Ende des Jahres waren etwa 1 000 Leute in Kamenz beschäftigt. Die Konzernspitze habe aber auch bereits von einer möglichen Verdopplung dieser Zahl gesprochen, erinnert Jan Otto. (WiS)
Foto: © René Plaul