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Leipzig hat mehr Sonne als Dresden, aber weniger Solaranlagen

Die sonnigsten Städte in Deutschland nutzen Fotovoltaik vergleichsweise wenig. Sind die Solaranlagen in Deutschland und Sachsen falsch verteilt?

Lesedauer: 2 Minuten

Man sieht die Dresdner Solaranlage
Dresdner Solaranlage: Auf dem Dach des Kongresszentrums an der Elbe formen Fotovoltaikmodule das Wort Dresden. © SZ/Georg Moeritz

Von Georg Moeritz

Dresden. Ein sonniges Fleckchen am Rhein nahe Frankreich: Einwohner von Offenburg in Baden-Württemberg können die meisten Sonnenstrahlen im Vergleich aller deutschen Städte genießen. Doch sie nutzen die Energie nicht effizient zur Stromerzeugung, urteilt das Energieunternehmen Enpal. Es hat auch für Sachsens Großstädte die Sonneneinstrahlung und die Zahl der Fotovoltaik-Anlagen verglichen. Das sind die Ergebnisse.

In Deutschlands Süden lebt es sich zumindest im Hinblick auf das Wetter am besten: Mit durchschnittlich 2.791 Stunden pro Jahr scheint die Sonne in Offenburg deutschlandweit mit Abstand am meisten. Laut Enpal wird sie bei lediglich 8,32 verbauten Anlagen pro Einwohner aber kaum zur Energiegewinnung genutzt.

Für die Studie wurden die durchschnittlichen Sonnenstunden pro Jahr in allen deutschen Städten mit mindestens 20.000 Einwohnern ermittelt. Außerdem wurden über zwei Millionen Installationen von aktiven Anlagen solarer Strahlungsenergie über das Marktstammdatenregister erfasst. Im Schnitt sind demnach 9,7 Fotovoltaik-Anlagen pro 1.000 Einwohner in deutschen Städten verbaut. Sonnen-Rekordhalter Offenburg liegt also unter dem Durchschnitt. Allerdings sagt die Zahl der Anlagen nichts über die Größe und Leistung oder das Alter der Module aus.

Chemnitzer leisten sich relativ häufig Solaranlagen

Unter den 20 einwohnerstärksten Städten fanden die Vergleicher viel Sonnenschein in Sachsen: Auf Stuttgart und München folgt nämlich Leipzig auf Platz 3, wenn es um die Dauer der wärmenden Strahlen geht. In Leipzig scheint demnach die Sonne 2.535 Stunden im Jahr. Pro 1.000 Einwohner werden dort laut Enpal „immerhin 4,7“ Solaranlagen betrieben. Ist das viel?

Es ist weniger als in den beiden anderen sächsischen Großstädten. Dresden hat laut Tabelle zur Pressemitteilung 5,6 Fotovoltaik-Anlagen pro 1.000 Einwohner, Chemnitz noch mehr: 6,9. Demnach richtet sich die Kauflust der Solarfreunde wirklich nicht in erster Linie nach der Sonneneinstrahlung: Dresden hat 2.447 Sonnenstunden pro Jahr, Chemnitz 2.340.

In der Enpal-Tabelle punkten Orte beim Solar-Ausbau, in denen die Sonne vergleichsweise weniger scheint – dabei fällt vor allem Nordrhein-Westfalen auf, das früher als Steinkohlegebiet bekannt war. Die meisten aktiven Solarinstallationen gibt es in Ibbenbüren, Nordhorn und Willich. Auf 1.000 Einwohner fallen dort 22,5, 19,4 beziehungsweise 19,1 Fotovoltaikanlagen. Stuttgart dagegen leistet sich lediglich 3,1 Anlagen, München 3,8 pro 1.000 Einwohner. Zu den größeren Städten mit den wenigsten Sonnenstunden zählen übrigens Kassel, Siegen und Lüdenscheid.

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