Leipzig. Das Leipziger Modeunternehmen Spread Group ergreift Sparmaßnahmen – und hat die Mitarbeiter nach Informationen dieser Zeitung über einen Stellenabbau informiert. Insgesamt müssen 35 Mitarbeiter das Unternehmen verlassen, wie der Online-Händler auf Anfrage bestätigt hat. Zur Spread Group mit Hauptsitz in der Leipziger Gießerstraße gehören verschiedene Marken: Spreadshirt, bekannt für T-Shirt-Designs nach Kundenwunsch, ist der bekannteste Name aus dem Unternehmensreich.
Begründet wird die Einsparmaßnahme nun mit einer „strategischen Neuausrichtung“. Vom Stellenabbau sind laut Unternehmensangaben etwa sieben Prozent der Beschäftigten betroffen. Somit zählt die Spread Group gut 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Spread Group: Kündigungen „leider unvermeidbar“
Die Stellen sollen nach Unternehmensangaben durch Kündigungen reduziert werden. Diese seien „leider unvermeidbar“, erklärte eine Sprecherin. Betroffene Bereiche seien nach einer „umfassenden Analyse“ identifiziert worden. Die Unternehmenssprecherin bekräftigte: „Wir stellen sicher, dass die Maßnahmen fair und transparent umgesetzt werden, mit klarer Kommunikation, persönlichen Gesprächen und Unterstützung wie Hilfsangeboten zur beruflichen Neuorientierung.“ Die betroffenen Mitarbeiter wurden demnach in Gesprächen über den Schritt informiert.
Welche Bereiche der Jobabbau trifft, wollte das Unternehmen aus „Vertraulichkeitsgründen“ nicht detailliert erklären. Nur so viel verlautet aus der Zentrale: Die Restrukturierung betreffe Bereiche, „in denen sich die Marktbedingungen verändert“ hätten. Betroffen sind Mitarbeiter am Stammsitz Leipzig und in Berlin.
Wie die Leipziger den Stellenabbau begründen

Quelle: Kempner
Für Außenstehende mag der Stellenabbau durchaus überraschend kommen, und auch Beschäftigte traf die Nachricht nach Informationen dieser Zeitung bisweilen unerwartet. Erst Ende 2024 hatte die Spread Group mit dem Erwerb der insolventen Berlin-Textil GmbH eine erfolgreiche Übernahme verkündet. Die aktuelle Restrukturierung erfolge aber unabhängig davon, versicherte eine Unternehmenssprecherin.
Als Grund für die Einschnitte nennt das Unternehmen das veränderte Marktumfeld. So macht der Spread Group das schwierige wirtschaftliche Umfeld in Deutschland zu schaffen. Im Unternehmen ist einerseits von gestiegenen Kosten die Rede, andererseits von einer allgemeinen Konsumzurückhaltung bei Verbraucherinnen und Verbrauchern. All das habe zu einer Situation geführt, „die wir nicht ignorieren können“.
Spread Group will weiter investieren
Mit dem Stellenabbau will die Spread Group nun Geld einsparen – und so die Grundlage schaffen, „um unsere Wettbewerbsfähigkeit zu stärken und gezielt in zukunftsweisende Geschäftsmodelle zu investieren“. In den vergangenen Jahren habe das Unternehmen bereits Geld in neue Geschäftsfelder, die Tech-Infrastruktur und die Produktionswerke gesteckt.
Als wichtigen Teil der Zukunftsstrategie hat die Spread Group den sogenannten B2B-Bereich ausgemacht. Dabei verkaufen Unternehmen Produkte direkt an andere Firmen – anders als beim Endkundengeschäft, das sich an Privatpersonen richtet. In diesem Bereich sehe man eine steigende Nachfrage, heißt es aus dem Unternehmen.
2002 als Start-up in Leipzig gegründet
Die Spread Group, die offiziell sprd.net AG heißt, wurde 2002 als Start-up in Leipzig gegründet und versteht sich als „globaler Anbieter individualisierter Fashion- und Lifestyle-Produkte“. Das Geschäftsmodell ist bekannt: Über die Website Spreadshirt können T-Shirts mit eigenen Designs versehen und gekauft werden, zudem wird ein Online-Marktplatz zum Verkauf angeboten.
Über die Marken Spreadshop und Teamshirts zielt das Unternehmen zudem auf Kreative, Firmen und Mannschaften ab, die Merchandising online anbieten und auf eigene Bekleidungsdesigns setzen wollen. Im Jahr 2022 – aktuellere Zahlen sind nicht bekannt –, erzielte die Unternehmensgruppe einen Umsatz von 175 Millionen Euro und fertigte zehn Millionen Produkte.