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Lößnitzdackel dampft wieder bis Radeburg

Der Biberschaden am Bahndamm in Radeburg konnte vorfristig repariert werden.

Lesedauer: 2 Minuten

Gute Nachrichten für die Freude der Lößnitzgrundbahn. Die Schadensbeseitigung am Bahndamm bei Radeburg konnte am Donnerstag vorfristig beendet werden. Ursprünglich war geplant gewesen, dass noch bis Freitag Busse als Ersatz zwischen Moritzburg und Radeburg verkehren. Nun konnte bereits gestern der Zug, der um 14.26 Uhr den Bahnhof in Radebeul-Ost verließ, bis in die Zille-Stadt durchdampfen.

Am Freitag vergangener Woche war beim Öffnen eines Biberdamms in der Promnitz durch das schnell abfließende Wasser ein großes Stück aus dem aufgeweichten Bahndamm herausgespült worden. Da die Standfestigkeit des Bauwerks damit nicht mehr gegeben war, musste der Zugverkehr in diesem Bereich eingestellt werden.

Am Mittwoch früh starteten dann der Rückbau des Biberdamms und die Reparatur des Bahnkörpers. Weil der Pegel der Promnitz deutlich angestiegen war, gestaltete sich das zunächst etwas schwierig. Trotzdem konnten bis zum Mittag rund 30 Tonnen Wasserbausteine in das Loch im Damm eingebracht werden. Dann mussten die Arbeiter allerdings eine Zwangspause einlegen, weil der Nachschub an Baumaterial witterungsbedingt ins Stocken geriet.

Doch gestern früh ging es noch in der Dunkelheit planmäßig weiter. Neben den Wasserbausteinen – unterschiedlich großes Felsgestein – kam bei der Wiederherstellung des Bahndamms auch feinerer Grobschlag zum Einsatz. Beides wurde schichtenweise verbaut und dabei verdichtet. Insgesamt waren rund 60 Tonnen Material erforderlich, um die Ausspülung im Bahndamm zu schließen und das Promnitzufer wiederherzustellen.

Während auf der Strecke noch die Arbeiter mit Unterstützung eines auf der Schiene fahrenden Baggers ihre Arbeit erledigten, trafen sich im Radeburger Rathaus Bürgermeisterin Michaela Ritter und der Leiter des Kreisumweltamtes Peter Jönsson mit Mitarbeitern, um Fragen zum Biber an der Promnitz zu besprechen.

Denn der Abriss seines Dammes wird mit großer Sicherheit dazu führen, dass der Biber an gleicher Stelle oder etwas davon entfernt erneut baut. Eine Generalvollmacht für die Stadt zur Entfernung künftiger Biberbauten wird es dennoch nicht geben. „Das wäre auch gar nicht in unserem Interesse“, sagt Bürgermeisterin Michaela Ritter (parteilos). Dafür sei der zu beachtende Artenschutz viel zu kompliziert.

„Aber wir haben uns darauf verständigt, dass Stadt, Naturschutz- und Wasserbehörde und die Lößnitzgrundbahn künftig enger zusammenarbeiten und kurzfristiger entschieden wird.“ Den jetzt entfernten Biberdamm hatte die Stadt schon Anfang Dezember ans Landratsamt gemeldet. Die Genehmigung für dessen Entnahme kam aber erst am vergangenen Freitag.

Empfehlungen habe es auch für den präventiven Schutz etwa der alten Bäume im Schlosspark Berbisdorf gegeben, von denen viele bereits von Biber angenagt wurden. „Maschendraht um die Stämme und Weidenstecklinge als Ersatzangebot für den Biber sollen Abhilfe schaffen“, so die Rathauschefin. Gemeinsam mit der Bahn werden besonders gefährdete Bereich festgelegt. „Aber natürlich braucht der Biber auch irgendwo Platz, wo er ungestört einen Damm bauen kann, damit der Eingang seines Baus unter Wasser liegt.“

 

Von Sven Görner

Foto: © Arvid Müller

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