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Mehr ausländische Touristen kommen nach Sachsen

Von der Fußball-EM hat auch Sachsens Tourismusbranche profitiert. In einigen Regionen konnten sogar mehr Touristen begrüßt werden als im Rekordjahr 2019.

Lesedauer: 2 Minuten

man sieht eine Menschenmenge.
Blick in die Fanzone auf dem Leipziger Augustusplatz: Die Tourismusbranche in Sachsen konnte insbesondere von der Fußball-EM profitieren. © EHL Media/Erik-Holm Langhof

Von Andrea Schawe

Dresden. Im ersten Halbjahr 2024 haben mehr Touristen Sachsen besucht als im vergangenen Jahr. Das geht aus aktuellen Zahlen des Statistischen Landesamtes hervor. Insgesamt kamen von Januar bis Juni 3,7 Millionen Gäste, die etwa 9,2 Millionen Übernachtungen buchten. Das ist ein Plus von 4,6 Prozent bei den Ankünften und 2,6 Prozent bei den Übernachtungen.

Allein im Monat Juni besuchten insgesamt fast 780.500 Gäste die sächsischen Beherbergungseinrichtungen und buchten mehr als 1,9 Millionen Übernachtungen. Gezählt werden alle Hotels und Pensionen mit mehr als zehn Betten und Campingplätze mit mindestens 10 Stellplätzen.

Die Fußball-Europameisterschaft sorgte im Juni vor allem für mehr Gäste aus dem Ausland. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl um etwa 30 Prozent, teilt das Landesamt mit. Spitzenreiter waren die 14.555 Besucher (+80,2 Prozent) aus den Niederlanden. Ein deutliches Plus gab es auch bei den Gästen aus der Tschechischen Republik. Die 8.566 Gäste buchten mehr als 15.000 Übernachtungen. Bei den Besuchern aus Kroatien hat sich die Zahl der Übernachtungen im Vorjahresvergleich mehr als versiebenfacht.

Leipzig profitiert von Fußballfans

Die Stadt Leipzig und die Region profitierten am meisten von den vielen ausländischen Besuchern. In der Oberlausitz und der Sächsische Schweiz wurden ebenfalls wesentlich mehr Übernachtungen ausländischer Gäste als im Vorjahr registriert. Hier verbrachten vor allem viele tschechische Besucher ihren Urlaub.

Auch im März und im Mai besuchten deutlich mehr Touristen den Freistaat. In beiden Monaten wurden die Übernachtungszahlen des Rekordjahres 2019 deutlich übertroffen. Vor allem der Monat März spielte mit fast 1,5 Millionen Übernachtungen eine entscheidende Rolle und bescherte der sächsischen Tourismusbranche die erfolgreichste Wintersaison seit fünf Jahren. Ein Grund war, dass dieses Jahr die Osterferien in den meisten Bundesländern im März lagen.

Besonders die Regionen Oberlausitz, Sächsische Schweiz, Elbland und die Stadt Dresden waren im ersten Halbjahr bei Übernachtungsgästen beliebt. Auch das Vogtland und die Stadt Leipzig konnten die Werte aus dem Vorjahreszeitraum übertreffen. Das Erzgebirge und Region Chemnitz/Zwickau erreichten die Werte aus dem Vorjahr bisher nicht.

Tourismusbranche 2023 mit Rekordumsatz

Tourismusministerin Barbara Klepsch (CDU) sagte, der Tourismus in Sachsen habe wieder zurück in die Erfolgsspur gefunden. „Die Übernachtungen und Gästeankünfte knüpfen an das bisher beste Jahr 2019 an.“ Die Beschäftigten mussten sich dabei in den vergangenen Jahren immer belastender gewordenen Rahmenbedingungen stellen – besonders die steigenden Kosten und der Personalmangel.

„Wir sehen auch die Veränderungen in der Branche mit weniger Betrieben aber mehr Betten, reduzierten Öffnungszeiten in der Gastronomie aber auch die zunehmende Digitalisierung bei Bestellungen, Buchungen oder beim Bezahlen“, sagte Klepsch. Sachsen habe mit dem Masterplan Tourismus eine Strategie, um sich den Herausforderungen zu stellen. „Der Tourismus ist wichtig für Sachsen, er schafft Einkommen, Investitionen und Arbeitsplätze.“

Jörg Markert, der Präsident des Landestourismusverbandes, betonte die wirtschaftliche Bedeutung der Branche. Nach einer Analyse der dwif-Consulting GmbH hat der Tourismus in Sachsen im Jahr 2023 einen Rekordumsatz von fast 9,3 Milliarden Euro erwirtschaftet. Über die Hälfte dieses Bruttoumsatzes ist dem Tagestourismus zuzurechnen. „Dank der Gastfreundschaft zahlreicher engagierter Akteure kommen die Menschen gerne nach Sachsen und genießen die vielfältige Natur sowie das reichhaltige kulturelle Angebot.“

Nach Angaben der Tourismus Marketing Gesellschaft zeichnet sich auch für die weiteren Sommermonate und bis in den Herbst hinein ein positives Bild ab.

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