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Menschenkette gegen Tagebau

Am Sonntag protestieren Polen, Tschechen und Deutsche gegen die Erweiterung des Braunkohleabbaus in Turow.

Lesedauer: 2 Minuten

Vor allem den Verlust von Trinkwasserquellen befürchten Umweltschützer bei der geplanten Erweiterung des Braunkohleabbaus in der polnischen Grube Turow. Etwa 30 000 Menschen, die im Umfeld des Tagebaus in Polen, Tschechien und Deutschland leben, wären betroffen. Denn der Tagebau sei wie ein Trichter, der das Grundwasser wegen des Kohleabbaus absauge, heißt es unter anderem bei Bündnis 90/Die Grünen und der BUND Ortsgruppe Görlitz. Gegen die Erweiterung des Tagebaus spreche zudem der Klimawandel. Noch mehr Kohle zu fördern und für die Stromerzeugung zu verbrennen, sei wahnwitzig. Deshalb ist die Görlitzer Ortsgruppe von BUND mit vielen weiteren Umweltschutzgruppen aus dem Dreiländereck am 28. April bei einer internationalen Protestaktion am Punkt Dreiländereck Tschechien, Polen, Deutschland in Zittau-Hartau am Neißeradweg dabei.

Die Aktion startet 14 Uhr. Eine Menschenkette in Form eines Kreises soll durch alle drei Länder führen. „Vor Ort gibt es einige Reden zur Thematik“, berichtet Jörg Müller von BUND Görlitz. „Außerdem kann man sich mit seiner Unterschrift unter einen öffentlichen Brief an die polnische Regierung dafür einsetzen, dass der Tagebau keine Erweiterung genehmigt bekommt.“

Der Tagebau Turow hat bis zum Jahr 2020 die Erlaubnis zum Kohleabbau. Das polnische Unternehmen PGE, das den Tagebau betreibt, strebt eine Verlängerung dieser Erlaubnis und damit des Kohleabbaus an. Der polnische Energiekonzern baut bereits einen neuen Kraftwerksblock, der mit Kohle aus der Tagebauerweiterung gespeist werden soll.

Gegen diese Absicht stellt sich eine Umweltverträglichkeitsprüfung, die Umweltschützer unterstützen können. Schäden für die Umwelt sehen Gegner der Tagebauerweiterung nicht nur im Austrocknen von Brunnen und in Setzungserscheinungen bei Gebäuden, sondern auch in einer höheren Feinstaubbelastung für das gesamte Dreiländereck.

Veranstalter des Protestes am Sonntag sind unter anderem Greenpeace in Tschechien und Greenpeace Oberlausitz. Vor allem von tschechischer Seite sind die Befürchtungen groß, dass die Städte Hradek nad Nisou und Frydlant künftig ohne Grund- und damit ohne Trinkwasser dastehen. „Die Protestaktion ist legal und gewaltfrei“, betont Jörg Müller.

 

Von Gabriela Lachnit

Foto: ©  dpa

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