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Mineralölkonzern Total kauft sächsische Ökostrom-Firma VSB

Der französische Konzern TotalEnergies übernimmt die in Dresden ansässige VSB-Gruppe. Die auf erneuerbare Energien spezialisierte Firma hat rund 500 Beschäftigte.

Lesedauer: 2 Minuten

Man sieht eine Windkraftanlage
Der französische Konzern TotalEnergies übernimmt die in Dresden ansässige VSB-Gruppe. Archivbild. Quelle: Jan Woitas /dpa

Ulrich Wolf

Dresden/Paris. In der sächsischen Energiebranche zeichnet sich ein Mega-Deal ab. Der französische Konzern TotalEnergies will die in Dresden ansässige Ökofirma VSB-Gruppe übernehmen. Das teilten die Unternehmen am Mittwoch mit. Die auf erneuerbare Energien spezialisierte sächsische Firma hat rund 500 Beschäftigte.

Ihr Chef Felix Grolman sagte, TotalEnergies habe sich das Ziel gesetzt, bis 2030 rund 100 Gigawatt an erneuerbarer Energie zu produzieren. Die VSB werde „eine tragende Säule sein für die Erreichung dieses ambitionierten Ziels“. Das Dresdner Unternehmen sei in der Lage, „in den nächsten Jahren mehr als fünf Gigawatt an Produktions- und Speicherkapazitäten allein in Europa zur Verfügung“ zu stellen. Die gemeinsame Mission laute nun, „so viele Gigawatt an Windenergie, Fotovoltaik und Speichern so effizient und so schnell wie möglich zu bauen und zu betreiben.“

Das Zusammengehen mit Total-Energies ist eine starke Partnerschaft und das Mittel der Wahl, um dem Klimawandel entschieden entgegenzutreten.

Felix Grolmann, Vorstandschef der VSB-Gruppe

Derzeit kommt die 1996 gegründete VSB-Gruppe nach eigenen Angaben auf mehr als 18 Gigawatt. Die Franzosen liegen bei 24 Gigawatt. Grolman wertete die Übernahme als „starke Partnerschaft“. Sie sei „das Mittel der Wahl, um dem Klimawandel entschieden entgegenzutreten“. Zudem profitiere die VSB-Gruppe von der Finanzkraft des französischen Energiekonzerns.

Das Kartellamt muss dem Erwerb noch zustimmen. Zum Kaufpreis äußerten sich die Unternehmen nicht.

VSB-Gruppe machte zuletzt hohe Verluste

Die VSB hat 21 Standorte in Deutschland, Frankreich, Polen, Finnland, Italien und Kroatien. Seit 2020 war das Unternehmen mehrheitlich im Besitz der im Schweizer Kanton Zug ansässigen Investmentgesellschaft Partners Group. Die Dresdner errichteten bislang rund 750 Windenergie- und Fotovoltaikanlagen. Der Jahresabschluss 2022/23 weist einen Verlust von gut 11,5 Millionen Euro auf – im Vorjahr hatte es noch ein Plus von 58,6 Millionen Euro gegeben. Das Management wertete das Geschäftsjahr 2022/23 als „insgesamt nicht zufriedenstellend“.

TotalEnergies hat seinen Sitz in Courbevoie bei Paris. Der auf Erdöl und Erdgas spezialisiert Gigant hat mehr als 100.000 Beschäftigte in 130 Ländern. Der Konzernumsatz betrug 2023 gut 237 Milliarden Euro. Die größte Investition der Franzosen in Ostdeutschland war und ist bislang der Erwerb der Raffinerie in Leuna. Der Total-Konzern hat sich das strategische Ziel gesetzt, bis 2050 keine Emissionen mehr freizusetzen.

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