In Dresden sollen mehr Elektrobusse fahren. Nur einen reinen Stromer haben die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB). Es ist ein kleiner Bus der polnischen Firma Solaris, der vor allem für die Verbindung zwischen Mickten und Übigau gedacht ist. Acht weitere wollten die DVB anschaffen, doch beim Sofortprogramm „Saubere Luft“ des Bundesinnenministeriums hatte das Unternehmen das Nachsehen.
Dennoch brachte Mercedes Benz jetzt seinen ersten serienreifen Elektrobus in die Landeshauptstadt. Auf einem Tieflader rollte er ins Busdepot Gruna, damit ihn die Mitarbeiter der Verkehrsbetriebe unter die Lupe nehmen können. Es ist ein Vorzeigemodell, das Nahverkehrsunternehmen in ganz Deutschland gezeigt wird. Drei Tage lang ist der Bus in Dresden. Am Mittwochvormittag fanden erste Probefahrten statt.
Dabei haben TU-Wissenschaftler den Energieverbrauch und den Ladezustand der Batterien geprüft. So bekommen sie heraus, ob der Bus wirklich die angepeilten 150 bis 200 Kilometer mit einer Energieladung schafft.
Laut Verkehrsbürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain (Grüne) sollen bis 2023 weitere Batteriebusse samt Ladestationen in Dresden einsatzbereit sein. Die aktuellen Mercedes-Fahrzeuge sind zwölf Meter lang. Sie eignen sich zum Beispiel für die Buslinien 74 (Jägerpark – Marienallee) und 81 (Bahnhof Neustadt – Wilschdorf). Für Linien, die besonders viele Fahrgäste nutzen, haben sie zu wenig Platz. Dazu gehört zum Beispiel die 62 (Johannstadt – Dölzschen). Dort fahren schon jetzt extralange Busse.
Von Christoph Springer
Foto: © René Meinig