Die Waschmaschine gibt ihren Geist auf – und da die Reparaturkosten meist an den Wert einer Neuanschaffung herankommen, entscheidet man sich für einen Neukauf. Da kommt jetzt Marcel Jentho mit seiner Geschäftsidee ins Spiel. Er bietet ein Internetportal an, das nach dem Prinzip Suche – Biete funktioniert. Die Frau mit der kaputten Waschmaschine registriert sich schnell und unkompliziert mit ihrer E-Mail Adresse und vergibt ein Passwort. Sie loggt sich dort ein und stellt eine Suchanfrage für eine Waschmaschine. Ihre Anfrage wird nun an alle registrierten Fachgeschäfte für Haushaltsgeräte weitergeleitet, den Umkreis ihrer Suche kann sie bei der Anfrage selbst bestimmen. Das alles mit dem Ziel, dass sich der Händler bei dem Kunden meldet, der das Modell vorrätig hat beziehungsweise es besorgen kann.
"Mir ist wichtig, dass der Kunde bei seinen regionalen Händlern seine Ware beziehen kann und somit die lokale Wirtschaft gestärkt wird", sagt Marcel Jentho. Seit dem 1. Januar ist sein Portal freigeschaltet. Gegenwärtig zählt es einige Firmen und Dienstleister, täglich werden es mehr. "Ich bin im Gespräch mit Elektronik-Großmärkten in Görlitz und Bautzen, die ebenfalls Interesse haben", erklärt der Nieskyer. Denn je mehr Firmen sich eintragen, desto größer ist die Auswahl für den Kunden. Ganz gleich, ob kleiner Kunsthandwerker oder Großmarkt, für alle ist der jährliche Beitrag für das Portal gleich: 100 Euro. "Mit dieser Summe werden alle Gewerbebetriebe von mir gleich behandelt", sagt Jentho. Für private Nutzer, ist dieser Service kostenlos. "Derzeit befinden wir uns im Ausbau unseres Portales. Künftig ist es Firmen möglich, wöchentlich Aktionen hochzuladen. Beim Anklicken der Firmenlogos auf der Start-Seite wird man direkt auf die Homepage des Anbieters weitergeleitet.
Zusammen mit seinem Programmierer Daniel Müller betreibt der 34-Jährige das Portal. Zum Geldverdienen hat er seine Angebotssuche nicht geschaffen. Potenzial sieht Marcel Jentho nicht nur im Handel. Fahrschulen können ihre Führerscheinkurse anbieten, Pflegedienste ihre Kurzzeitpflege, die Landwirte ihre Produkte und Arbeitsvermittler ihre freien Stellen. "Derzeit konzentrieren wir uns auf Ostsachsen. Perspektivisch ist es denkbar, sich auf ganz Deutschland auszuweiten", spricht Marcel Jentho von der Zukunft.
Von Steffen Gerhardt
Foto: André Schulze