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Reparaturbonus in Sachsen steht auf der Kippe

Der sogenannte Reparaturbonus sollte Menschen dazu ermutigen, defekte Elektrogeräte reparieren zu lassen - und war in Sachsen gefragt. Nun ist offenbar Schluss mit der Förderung.

Lesedauer: 2 Minuten

Henriette Kuhn

Dresden. Der Reparaturbonus in Sachsen wird im Jahr 2025 wohl nicht fortgeführt. Das teilte die Sächsische Aufbaubank mit. Die für die Förderung zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel seien fast vollständig aufgebraucht worden, heißt es in einer kurzen Mitteilung. Der verbleibende geringfügige Restbetrag werde eingespart.

Mit dem Bonus wurden in Sachsen Reparaturkosten zwischen 75 Euro und 400 Euro für kaputte Elektrogeräte erstattet. Dabei wurden 50 Prozent der zuwendungsfähigen Gelder gewährt. Die Höchstsumme lag bei 200 Euro. Pro Jahr und Person konnten bis zu zwei Reparaturen gefördert werden. Die Arbeiten mussten von gelisteten Betrieben ausgeführt werden.

Handwerkstag kritisiert Ende des Reparaturbonus in Sachsen

Der Handwerkstag kritisierte das Ende der Auszahlungen. „In den beiden vergangenen Jahren ist es gelungen, nicht nur regionale Wirtschaftskreisläufe zu stärken, sondern auch das Elektroschrott-Aufkommen zurückzudrängen“, sagte Andreas Brzezinski, Geschäftsführer des Sächsischen Handwerkstages.

In einem Schreiben an Umweltminister Georg-Ludwig von Breitenbuch (CDU) habe man sich für eine Fortsetzung starkgemacht. „Trotz klammer öffentlicher Kassen sind wir überzeugt, dass sich die Erfolgsgeschichte Reparaturbonus mit Positiv-Effekten für Handwerk, Umwelt, Klima und Gesellschaft auch künftig fortschreiben lässt“, so Brzezinski.

Final entschieden ist das Aus des Reparaturbonus aber noch nicht. „Wie alle Programme des SMWA steht auch der Reparaturbonus auf dem Prüfstand“, teilte ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums auf Nachfrage mit. Die angespannte Situation im sächsischen Haushalt sei bekannt. „Ob und in welcher Form der Bonus auch künftig gezahlt werden kann, wird sich mit dem neuen Haushalt zeigen.“

Reparaturen von Handys, Kaffeemaschinen und Mixern gefördert

Sachsens früherer Umweltminister Wolfram Günther (Grüne) sieht den Reparaturbonus als „absolutes Erfolgsprojekt”. Tausende Sachsen hätten ihre alten Geräte reparieren lassen, statt sie auf den Müll zu werfen. Auch das Handwerk in Sachsen habe profitiert. „Ich erwarte, dass sich die Minderheitskoalition aus CDU und SPD klar zu diesem Erfolgsprojekt bekennt“, so Günther, Sprecher für Umwelt und Wirtschaft der Grünen-Fraktion im Landtag.

Laut Angaben des Umweltministeriums von November vergangenen Jahres seien am häufigsten Handys und andere Telefone repariert worden. Danach folgten die sogenannten weißen Waren wie Wasch- und Geschirrspülmaschinen sowie Backöfen. Auf dem dritten Platz landeten kleinere Haushaltsgeräte wie Kaffeemaschinen, Mixer oder Toaster. (mit dpa)

SZ

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