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Sachsen setzt bei industriellem Erbe auf Tourismus

Sachsen will sich zukünftig stärker auf seine Industriekultur besinnen und sie zu einem Wirtschaftsfaktor machen. Zwei Minister wollten wissen, wie das gelingen kann.

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Von der historischen Tuchfabrik bis zum internationalen Streetart-Festival: Auf neun Stationen in zwei Tagen quer durch Westsachsen haben Wirtschaftsminister Martin Dulig und Kunstministerin Eva-Maria Stange (beide SPD) die Bandbreite sächsischer Industriekultur erkundet. Künftig will der Freistaat stärker mit seiner 500-jährigen Industriegeschichte punkten. "Die Industrialisierung hat in Sachsen begonnen und nicht in Nordrhein-Westfalen", sagte Kunstministerin Eva-Maria Stange (SPD) am Mittwoch in Chemnitz.

Seit Dienstag hatten die Minister unter anderem die Erlebniswelt Musikinstrumentenbau in Markneukirchen besucht, sich über den Umbau des Zwickauer August-Horch-Museums informiert und eine kleine Craft-Beer-Brauerei in Zwickau angesehen. Außerdem stand die Tuchfabrik Gebrüder Pfau in Crimmitschau als Teil der 4. Sächsischen Landesausstellung sowie ein Gespräch mit den Organisatoren des Kunstfestivals ibug auf dem Programm.

Mit der Landesausstellung 2020 wolle der Freistaat Industriekultur an authentischen Orten erlebbar machen und touristisch gezielt vermarkten, erklärte Dulig. Gleichzeitig sei dieser Teil sächsischer Geschichte bis heute auch nach innen identitätsstiftend und prägend für das Land.

Laut einer Untersuchung der Tourismus Marketing Gesellschaft Sachsen denken bei Industriekultur nur neun Prozent der Menschen an den Freistaat. Nordrhein-Westfalen hingegen assoziiert demnach jeder Dritte mit dem Thema. Das müsse man in der Wahrnehmung langfristig ändern, betonte Ministerin Stange. Sachsens reiches industrielles Erbe sei genauso bedeutsam wie die Schätze der Staatlichen Kunstsammlungen in Dresdens Grünem Gewölbe. Die Landesausstellung im kommenden Jahr soll ein Anfang sein, diese Besonderheit in Zukunft deutlich stärker in den Mittelpunkt zu stellen als bisher.

So will sich Sachsen im März auf der Internationalen Tourismusbörse Berlin (ITB) mit dem Schwerpunkt Industriekultur präsentieren. Auf 900 Quadratmetern soll vom 6. bis 10. März eine alte Werkshalle mit Originalexponaten entstehen, um die Industrialisierung erlebbar zu machen und für die Landesausstellung zu werben. Das Wirtschaftsministerium fördert den Tourismus in diesem Jahr mit rund 10,5 Millionen und 2020 mit 11,3 Millionen Euro. (dpa)

 

Foto:  © Jan Woitas/dpa

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