In der Diskussion um das erneut negative Jahresergebnis der Porzellan-Manufaktur Meissen für 2017 hat sich der kulturpolitische Sprecher der Links-Fraktion im sächsischen Landtag Franz Sodann zu Wort gemeldet. „Ich bin erst jüngst wieder in dem Unternehmen zu Besuch gewesen und habe ein gutes Gefühl mitgenommen“, sagte er. Die Öffentlichkeit sollte dem Unternehmen etwas Ruhe gönnen, um mit den Altlasten fertig zu werden.
Er gehe davon aus, dass es noch einige Zeit dauern werde, bis die durch den früheren Vorstand Christian Kurtzke und den Ex-Aufsichtsratsvorsitzenden Kurt Biedenkopf (CDU) verursachten Probleme gelöst seien. Beide hatten den Plan verfolgt, die Manufaktur zu einem großen, international umfassend tätigen Luxus-Konzern zu machen. Das Traditionshaus sollte seine Warenpalette massiv erweitern. Letztlich erwies sich das Vorhaben als nicht finanzierbar und wurde durch das Finanzministerium gestoppt.
Die Staatsregierung in Dresden kritisierte Sodann dafür, sich bis heute die in der jüngsten Vergangenheit angehäuften Fehler nicht einzugestehen. „Ich würde erwarten, dass wenigstens der Versuch unternommen wird, die beiden Herren für das Desaster zur Rechenschaft zu ziehen“, so der Linken-Politiker.
Hoffnungsvoll zeigte sich Sodann, was die künftige Entwicklung des Porzellan-Marktes anbelangt. Zum einen arbeite die Manufaktur mit viel Kreativität daran, die Produkte jugendlicher und bezahlbarer zu gestalten. Gleichzeitig komme Meissener Porzellan an sich einem Trend zu Nachhaltigkeit entgegen. „Was ist eigentlich nachhaltiger und ökologischer als ein Service, das sie über Generationen vererben können“, so Sodann.
Von Peter Anderson
Foto: © Marco Klinger