Bautzen. Brütende Sommerhitze und kurze Hosen am Bankschalter? Zumindest auf der Seite vorm Tresen ist das derzeit kein Problem, auf der anderen Seite schon. Das sagt zumindest Elke Bauch, die Sprecherin der Kreissparkasse in Bautzen. „Unsere Mitarbeiter werden auch bei den aktuellen Temperaturen natürlich nicht in kurzen Hosen zu sehen sein“, verweist sie auf die Anzugsordnung der Sparkasse. Die gilt auch bei solch tropischer Hitze wie der, die nun schon seit Wochen über der Region gluckt. „Das Jackett muss allerdings nicht sein, und in nicht klimatisierten Räumen dürfen die Mitarbeiter auch selbst entscheiden, ob sie die Krawatte weglassen.“ Für die Mitarbeiterinnen gilt derzeit, dass sie sich generell ein wenig luftiger anziehen dürfen. „Allerdings sind damit Spaghettiträger natürlich nicht gemeint“, stellt Elke Bauch vorsichtshalber gleich mal klar.
Und in Shorts hinterm Rathausschreibtisch? In Bischofswerda zum Beispiel ist das ein absolutes Unding, sagt Stadtsprecher Sascha Hache. „Als Verwaltungsangestellter hat man ja schließlich eine gewisse Außenwirkung, ist quasi Teil des Erscheinungsbildes der Stadt – da gehen kurze Hosen überhaupt nicht“, ist er überzeugt. Jackett müsse zwar nicht sein, „aber lange Hosen sind auch bei diesen Temperaturen ein Muss“, unterstreicht er.
Kostenfrei Wasser in der Brauerei
Auch den Anblick von Busfahrern in kurzen Hosen werden Fahrgäste im Landkreis Bautzen trotz der drückenden Dauerhitze nicht finden. Denn in den Bussen der Regionalbus Oberlausitz GmbH, die im gesamten Landkreis unterwegs sind – seit Kurzem auch im Raum Radeberg –, gilt für das Personal eine Anzugsordnung. „Und die sieht die Pflicht vor, die Dienstkleidung zu tragen“, sagt Betriebsleiter Peter Bitterlich. Heißt, lange Hose und Hemd. „Von Mai bis Oktober brauchen unsere Mitarbeiter zumindest keine Krawatte zu tragen, das ist ja auch schon eine Erleichterung bei den aktuellen Temperaturen.“ Bei der momentanen Hitze wird das Fahrpersonal allerdings „mit erfrischenden Getränken versorgt, das ist selbstverständlich“, so der Betriebsleiter weiter.
Apropos kühle Getränke. Wie handhabt das Thema eigentlich ein Getränkeproduzent wie die Radeberger Exportbierbrauerei? „Arbeitssicherheit geht allemal vor und dabei werden auch keine Abstriche geduldet“, unterstreicht Brauereisprecherin Jana Kreuziger. In den Produktions- und Abfüllbereichen sowie in der Logistik gehören deshalb unter anderem geschlossene Sicherheitsschuhe mit Stahlkappen und größtenteils auch eine Kopfbedeckung auch bei diesen Temperaturen dazu, „wogegen die Mitarbeiter bei den Arbeitsshirts auch die kurzärmelige und jackenfreie Variante nutzen dürfen“. Bei den Mitarbeitern der Unternehmensverwaltung, die nicht in den gewerblich genutzten Räumen unterwegs sind, „setzen wir auf eine gesunde Einschätzung der Wetterlage und eine damit einhergehende angemessene Kleiderordnung – das jedoch über das gesamte Jahr hinweg“, so Jana Kreuziger weiter. Im Übrigen bekommen die Mitarbeiter in der Brauerei ganzjährig kostenfrei Wasser zur Verfügung gestellt. „Hier ist natürlich die aktuell vorherrschende Großwetterlage mit deutlich erhöhter Nachfrage zu spüren“, fügt die Brauereisprecherin an.
Und ein bisschen muss noch durchgehalten werden. In jedem Fall sagen die Wetterexperten noch bis zum Ende der Woche eine Fortsetzung der Hitzewelle an …
von Jens Fritzsche
Bildquelle: Uwe Soeder