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Traditionsreiche Baufirma aus Sachsen ist zahlungsunfähig

1945 gegründet, dann Bestandteil des Baukombinats Fritz Heckert, in der Wende sächsisch privatisiert: Die Hoch- und Tiefbau Crossen GmbH hat eine bewegte Geschichte, und ist jetzt in Geldnot.

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Man sieht einen Bagger
Die Hoch- und Tiefbau Crossen GmbH aus Zwickau steckt in finanziellen Nöten. © Symbolbild: dpa/Klaus-Dietmar Gabbert

Von Ulrich Wolf

Zwickau. Das traditionsreiche Bauunternehmen Hoch- und Tiefbau GmbH Crossen Lars Müller ist zahlungsunfähig. Das Amtsgericht Chemnitz habe am gestrigen Mittwoch „zur Sicherung der künftig Insolvenzmasse die vorläufige Insolvenzverwaltung angeordnet“, heißt es in einer entsprechenden Mitteilung.

Die Firma sieht sich „als traditionelles, regional verbundenes und solides mittelständisches Bauunternehmen“ mit 58 Beschäftigten. Das Betriebsgelände an der B93 im Zwickauer Ortsteil Crossen umfasst 30.000 Quadratmeter. Das jährliche Auftragsvolumen beziffert das Unternehmen auf fünf bis sieben Millionen Euro. Die Hoch- und Tiefbau GmbH Crossen war zuletzt vor allem im Hoch-, Tief-, Straßen- und Kanalbau aktiv, einer ihrer größeren Auftraggeber war bislang die Stadt Zwickau. Die Firma bildet aus, ist Mitglied im Landesfachausschuss Straßenbau sowie im sächsischen Bauindustrieverband.

Gegründet 1945, wurde die bis 1972 existierende Kommanditgesellschaft verstaatlicht zum VEB Tiefbau Crossen, später kam der Betrieb zum Ingenieur- und Verkehrsbaukombinat Fritz Heckert in Karl-Marx-Stadt. Mit der Wende erfolgte die Privatisierung durch den Glauchauer Bauingenieur Manfred Müller. 2007 stieg dessen Sohn Lars mit in die Geschäftsführung ein, 2011 übernahm er allein die Geschäfte.

Bereits der Abschluss 2021 weist für das Unternehmen einen Jahresfehlbetrag von gut 170.000 Euro aus sowie Verlustvorträge aus den Jahren davor von etwa 380.000 Euro. Das Sagen in dem Betrieb hat nun der vorläufige Verwalter, der Chemnitzer Rechtsanwalt Christoph Mathern.

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