.Erst waren die Franzosen verrückt nach den bärtigen Gesellen, jetzt sind es die Japaner. Als Wichtel-Erfinder Karl-Heinz Pinkert aus Radeberg im vergangenen Jahr auf einer der größten Kunsthandwerksmessen der Welt in Paris seine Kollektion vorstellte, wurde ihm binnen kurzer Zeit der gesamte Stand leergekauft. Jetzt verzaubern Wichtel und Co. offenbar die Japaner. „Ein Händler will für das Land gleich mehrere Hundert Stück ordern. Ursprünglich sollten sie schon für diese Saison dort angeboten werden. Aber dafür war der Auftrag zu kurzfristig. Also sind die Wichtel aus Radeberg erst zum Weihnachtsfest 2019 in Japan zu haben“, sagt der Liegauer. Ausgeliefert werden sie mit japanischen Schriftzeichen“, fügt er hinzu.
Der Erfolg der kleinen Holzfiguren hat aber vor allem mit ihren regionalen Wurzeln zu tun. Das weiß keiner besser als der Holzkünstler selber. „Deshalb habe ich auch einen Wichtel für das Jubiläumsjahr entworfen. Er trägt eine Schürze, darauf ist das Jubiläumswappen der Stadt zusehen, natürlich in den Farben gelb, blau, rot. Ein frisches Bier in der Hand des Kleinen darauf natürlich nicht fehlen.“ Lange gekämpft hat Karl-Heinz Pinkert für seinen Brauer Ernst. Das ist ebenfalls eine neue Figur. „Der ist etwas runder, hat ebenfalls eine Schürze um. Dort ist das Logo der Radeberger Brauerei zu sehen. Es war nicht ganz einfach, dafür die Genehmigung zu bekommen.
Insgesamt ist sein Völkchen auf 350 verschiedene Figuren angewachsen. Sie alle auszustellen, dafür fehlt ihm in seinem Schauraum in Liegau schon lange der Platz. „Ich habe hier nur die neuesten Kreationen stehen“, sagt er. Wann ihm die Einfälle für neue Figuren kommen? „Meistens beim Fernsehen. Dann zeichne ich einen Entwurf auf meinem Skizzenblock, später wird der dann in der Werkstatt umgesetzt.“ Wegen der Enge will er ja umziehen. An der Langbeinstraße, gegenüber von Schloss Klippenstein soll eine Schauwerkstatt plus Wohnungen entstehen.
Von Thomas Drendel
Foto: © Thorsten Eckert