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Zum Jahresende schließt Sumitomo sein Werk in Oberseifersdorf

79 Mitarbeiter verlieren bei dem japanischen Autozulieferer ihren Job. Anlass dafür sind nicht die drastisch gestiegenen Energiekosten.

Lesedauer: 2 Minuten

Das Werk des japanischen Autozulieferers Sumitomo steht verlassen in der Landschaft.
Der japanische Automobilzulieferer Sumitomo will zum Jahresende sein Werk in Oberseifersdorf schließen.

Von Holger Gutte

Während es Anfang März beim japanischen Autozulieferer Sumitomo für das Werk in Oberseifersdorf offiziell noch hieß, „die Gesellschafter beabsichtigen die Produktion zum Jahresende einzustellen“. Und nicht, „die Produktion wird zum Jahresende eingestellt“, hat sich das inzwischen geändert. Mittlerweile berichtet Rolf Hinke, der Controller von Sumitomo am Standort in Oberseifersdorf, dass zum 31. Dezember 2023 endgültig Schluss ist. „Wir haben den Betriebsrat und die Belegschaft bereits darüber informiert“, schildert er. Nun geht es darum, in Gesprächen und bei Verhandlungen für die Mitarbeiter einen Interessensausgleich und einen Sozialplan zu erstellen.

Auch mit der Arbeitsagentur sind noch Gespräche vorgesehen. Und es gibt ja auch noch die Möglichkeit einer Transfergesellschaft, fügt er hinzu. So eine Gesellschaft dient dem Zweck, den von Arbeitslosigkeit bedrohten Mitarbeitern eines Betriebes im Rahmen einer maximal zwölfmonatigen Anstellung neue Beschäftigungsverhältnisse zu vermitteln. „Ob das erst einmal für ein halbes oder ein Jahr möglich ist, muss geprüft werden“, schildert Rolf Hinke.

Wie Controller Rolf Hinke berichtet, sind für die geplante Werksschließung nicht die drastisch gestiegenen Energiekosten ausschlaggebend gewesen, sondern vielmehr der seit vier Jahren andauernde Umsatzrückgang. Und angesichts der EU-Pläne für das Aus von Verbrennungsmotoren, ist schon jetzt absehbar, dass sich der Umsatz in den nächsten Jahren nicht verbessern würde, schildert er weiter.

„Wir haben als Gemeinde 2002 alle Hebel in Bewegung gesetzt, um die Ansiedlung des Unternehmens beziehungsweise der Vorgängerfirma zu ermöglichen. Dass es jetzt reichlich 20 Jahre später so endet, ist enttäuschend“, sagt Mittelherwigsdorfs Bürgermeister Markus Hallmann (Freier Wählerverein). Und er bedauert vor allem den Verlust von Arbeitsplätzen.

„Soweit wir helfen können, haben wir dem Betriebsrat unsere Unterstützung zugesagt“, berichtet Uwe Garbe gegenüber der SZ. Der Geschäftsführer der IG Metall Ostsachsen hätte von einem weltweit agierenden Konzern – wie Sumitomo – erwartet, dass er etwas unternimmt, um den Standort in Oberseifersdorf zu erhalten. Zumal, wenn die Umsatzzahlen schon seit mehreren Jahren rückläufig gewesen sind, schildert er. Uwe Garbe hofft, dass für die Beschäftigten jetzt ein Sozialplan erarbeitet wird.

„Sumitomo Electric Sintered Components“ beschäftigt in Oberseifersdorf 79 Mitarbeiter. Am Standort im Gewerbegebiet an der Dischinger Straße 1 werden direkt an der B178 Sintermetallteile für die Automobilindustrie hergestellt. Dafür wird Metallpulver unter Hitze gepresst. Die so produzierten Getriebe- und Motorenteile sind nicht nur für japanische Autoherstellern bestimmt, sondern auch bei anderen Automarken zu finden.

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