Neben vielfältigen Transportmöglichkeiten – von Straße und Bahn über Luft bis hin zu Wasser – glänzt Sachsen zudem mit branchenrelevanten Ausbildungsstätten und mehreren umfassend ausgebauten Güterverkehrszentren (GVZ). Vor allem die Automobilindustrie (Anteil am Auslandsumsatz Sachsens rund 35 %) sowie die Elektrotechnik und die Mikroelektronik (Anteil am Exportumsatz rund 14 %) ziehen daraus ihren Nutzen. Der Auslandsumsatz der sächsischen Industrie lag 2023 bei ca. 33 Mrd. Euro.
Logistikmärkte
Von Sachsen aus erreichen Unternehmen und Transportdienstleister alle relevante Märkte zeitnah und effizient. Sowohl die Verbindung nach Nordeuropa als auch jene nach Osteuropa und Südeuropa ist dank der zentralen Lage hervorragend. Das ist mit ein Grund, weshalb unser Bundesland gern als Standort für Logistikimmobilien gewählt wird. Laut dem Statistischen Bundesamt ist Deutschland für viele Länder innerhalb der EU ein wesentlicher Exportmarkt. Dazu gehören unter anderem Österreich, Tschechien, Polen und Ungarn. Zu Deutschlands wichtigsten Exportmärkten zählen neben den USA, Frankreich und China insbesondere die Niederlande und Polen, aber auch Österreich und Italien. Im Jahr 2023 wurden Waren im Wert von rund 111 Mrd. Euro in die Niederlande exportiert. Die optimale Lage Sachsens – mitten in Europa – wirkt sich hier positiv auf die Erreichbarkeit aus.
Multimodaler Verkehr in Sachsen
Sachsen beheimatet mehrere Logistikzentren und Güterverkehrszentren. Das GVZ Südwestsachsen ist gegliedert in die Standorte Chemnitz, Zwickau und Glachau. Es bietet eine exzellente Anbindung sowohl an das Straßen- wie auch das Schienennetz.
Auch in Leipzig befindet sich ein modernes Güterverkehrszentrum. Hier gibt es eine direkte Anbindungen an die A14, die B6 und auch an die S1. Der Flughafen Leipzig/Halle befindet sich in unmittelbarer Nähe und ermöglicht eine bequeme Anbindung an das Luftverkehrsnetz. Die DHL betreibt dort im Übrigen auch ihr europäisches Luftfrachtdrehkreuz „DHL Leipzig“. Praktisch rund um die Uhr werden an 365 Tagen im Jahr mehr als 2.500 Tonnen pro Tag umgeschlagen –. Die Binnenhäfen Halle und Torgau sind von Leipzig aus in 40 km bzw. 60 km erreichbar.
Das trimodale GVZ Dresden liegt im Stadtteil Friedrichstadt. Sowohl ein Anschluss an den Bahnhof Dresden-Friedrichstadt als auch an mehrere Hauptverkehrsrouten wie die A4, A13 und A17 ist gegeben. Weitere bedeutende Verkehrsrouten in der Nähe von Dresden sind die E40 und die E55. Der Alberthafen Dresden befindet sich nur 2 km entfernt vom Güterverkehrszentrum und gilt als wichtiger Umschlagplatz für Schütt-, Stück- und Schwergüter. Im Jahr 2023 erfolgte der Spatenstich für den neuen TrailerPort auf der Südseite das Hafens – die Investitionskosten betragen rund 5 Mio. Euro.
Die Elbe mit all ihren Frachthäfen nimmt in Sachsen eine besondere Bedeutung in der Wirtschaft und Logistik ein. Sie stellt etwa eine Verbindung mit dem Hamburger Hafen, einem der größten Containerhäfen Europas, sicher. Neben dem Alberthafen in Dresden gibt es auch noch in Torgau und Riesa weitere Häfen an der Elbe. Aufgrund des in den letzten Jahren immer häufigeren Niedrigwassers hat der Frachtschiffverkehr allerdings Einbußen hinnehmen müssen – die umgeschlagenen Gütermengen haben sich zum Teil deutlich reduziert.
Ausbildung, Forschung und Entwicklung im Bereich Logistik
Rund 94 % der in Sachsen lebenden erwerbsfähigen Menschen haben laut OECD mindestens eine abgeschlossene Berufsausbildung oder die Hochschulreife vorzuweisen. Sachsen liegt somit nicht nur über dem OECD-Schnitt, sondern auch deutschlandweit an der Spitze. Dies und die große Anzahl an Fachkräften ziehen Unternehmen aus vielerlei Branchen an – was wertvolle Arbeitsplätze im Bundesland sicherstellt.

Zu den mit über 10.000 Mitarbeitern größten Arbeitgebern und umsatzstärksten Unternehmen Sachsens zählt die Volkswagen Sachsen GmbH. Gleich drei Standorte befinden sich im Bundesland: das Fahrzeugwerk Zwickau, das Motorenwerk Chemnitz und nicht zu vergessen, die Gläserne Manufaktur im Zentrum Dresdens. In Zwickau werden seit 2022 nur noch ausschließlich E-Autos produziert. Der Standort ist Volkswagens leistungsfähigstes E-Auto-Werk Europas.
Zahlreiche hervorragende Bildungsstätten ermöglichen einen Abschluss in logistiknahen Studienrichtungen. Die Technische Universität Dresden bietet beispielsweise das Studium „Logistikmanagement“. Dort befindet sich mit der Fakultät Verkehrswissenschaften „Friedrich List“ zudem eines der deutschlandweit wichtigsten Kompetenzzentren in diesem Bereich. Die Berufsakademie Sachsen bietet in Glachau mit dem Studiengang „Verkehrsbetriebswirtschaft und Logistik“ ebenfalls ein entsprechendes Studium an.
Das „Logistics Living Lab“ an der Universität Leipzig widmet sich der Logistik von morgen und fokussiert sich auf innovative und umweltfreundliche Lösungen. Themenbereiche sind unter anderem IoT (Internet of Things), Robotik und Automatisierung sowie fahrerlose Transportsysteme für Lieferungen auf der „Letzten Meile“.
Sachsen zählt als das digitalste Bundesland im Osten. Die Wirtschaft des Freistaats ist stark, das BIP steigt jährlich, ausgenommen das Corona-Jahr 2020. Der Fokus der Innovationsstrategie auf neue Chancen im globalen Markt ist vielversprechend. Als wesentliches Rückgrat des Bundeslandes zählen die vielen mittelständischen Betriebe. Laut Mittelstandsbericht 2018-2022 beschäftigen kleine und mittlere Betriebe rund 72 % der Arbeitskräfte und bilden beinahe ebenso viele aus. Im Bericht ausgearbeitet wurden Strategien, um die Wettbewerbsfähigkeit Sachsens auch in Zukunft zu erhalten und noch weiter zu verbessern.